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Bezahlemann & Söhne
Veröffentlicht durch Raffzahn am Samstag 03. August, 09:41
Aus der spinn-ich Abteilung
Internet In den letzten paar Monaten wird eine wahre Welle von Nachrichten Pro Bezahlweb lanciert - erst heute wieder bei Heise

Geht das nur mir so, oder fält das auch anderen auf?

Wenn man genauer nachschaut dann sind zwei Wellen festzustellen: Einmal Nov/Dez Jahres (z.B. Bezahl-Web kommt durch die Hintertür, Hintergrund: Bezahl-Web, Tomorrow Focus/SpiegelNet setzt auf ...) und dann wieder Ende Juli (Zeitungsverleger wettern gegen Online-Auftritte öffentlich-rechtlicher Sender, Software soll Erfolg für Bezahl-Inhalte im Web bringen, Mehr Akzeptanz für Bezahl-Inhalte im Web). Dazwischen eigentlich kaum was, außer 1-2 Nachrichten, daß das Bezahlweb doch nicht funzt (Bezahl-Inhalte im Web haben schlechte Chancen, Bezahl-Inhalte im Internet ohne Erfolg).

Alle Beispiele sind der Einfachheit halber von Heise. Eine Suche bei anderen Newsdiensten bringt gleiche Inhalte und Zeitpunkte - ja sogar in (gedruckten) Zeitungen taucht es auf, was für den letzten Denkanstoß bei mir sorgte.

Was ich mich jetzt Frage ist, ob das jetzt nur die Ausnutzung der üblichen Denkfaulheit (und der Zwang die Seiten zu füllen) bei den Redaktoren ist, der das verursacht, oder ob Meinungspusher zusammen mit Standesorganisationen und Ähnlichem versuchen das Klima zu ändern. Oder ist es nur Sauregurkenzeit? Ich mein, die Lobby der Werbefuzzies die glauben (oder den Glauben vorgeben), daß man mit genug bunten Plakaten Nachfrage generieren, Marken schaffen und Meinungen umdrehen kann, ist ja immer noch auf freiem Fuß. Die können ihre Märchen zwar nicht mehr an die großen Firmen verkaufen, aber vileicht kommen jetzt die Contentprovider aus der 2. Reihe dran.

Sollen wir (also die Inhaltskonsumenten) solange mit der Nachricht, daß Bezahlen normal ist, überschüttet werden bis wir daran glauben, es für gut halten, und danach verlangen? Die bleierne Zeit des Kanzlers der lieber nur 'gute' und 'fröhliche' Nachrichten wollte ist doch (in D) vorbei - oder?

Und geklappt hat das ja nichtmal richtig bei Premiere, da öffnete selbst die so sicher geglaubte 'dumpfe Masse' der Fußballjunkies die Brieftasche nicht so bereitwillig wie allgemein vermutet - klar, die Schuld hatte das 'Free-TV' das plötzlich viel zu gut war, und doch bitte schlechter werden sollte. Dabei war man doch mit dem Anspruch angetreten das man ja viel besser sei und sich da locker von absetzen könnte - Satz mit X.

Versteht mich nicht falsch, das Bezahlweb oder besser das Bezahlen für Inhalte macht Sinn, und bleibt weiter ein Teil des Netzes. Aber eben nur da wo die Inhalte auch Premium sind, und nicht einfach nur kostenpflichtiger Durchschnitt, oder kastriert.

Auch wenn Analogien nicht immer greifen, die Situation ist nicht unähnlich der beim Buch- und vor allem Notendruck - Nachdem mal die Neuigkeit weg war, war Zahlen nur angesagt für Dinge die wirklich dem Käfer zur Verfügung standen. Musikabodienste, deren Bedingungen eher wie die Alptraumversion eines Rechtsanwaltsdurchfalls aussehen und den Kunden zur Melkkuh ohne jedes Recht machen sind auf jeden Fall nicht der Weg. Die Verlage haben einen gangbaren Weg gefunden, für die Musikindustrie - und alle anderen 'Premiumanbieter' außer Büchern - steht der noch aus.

Lustigerweise hat gerade die Buchbranche, soweit ich das Beurteilen kann, die geringsten Probleme mit dem Netz. Im Gegenteil. Zumindest aus Verlags(und Autoren-)sicht hat es sich zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle entwickelt. Daneben wurde mit Books on Demand der Pfad beschritten der auch langfristig das Buch wie wir es kennen erhalten wird - wenn nicht sogar seinen Nutzen (und Nutzung) erhöht. Wenn ich jedes Buch das mich interessiert zu akzeptablen Preisen sofort, oder in 1-2 Stunden im Buchladen (BoD Druck im Hinterzimmer), oder über Nacht geliefert bekommen kann, werde ich weder die Zeit noch den Aufwand investieren irgendwas zu kopieren. Im Moment läuft noch ein Rückzugsgefecht bei den elektronischen Büchern um Kopierschutz und so, aber ich habe das Gefühl, daß dies eher von Geräteherstellern und Consultants (*1) geführt wird als von den Verlagen. Es ist abzusehen das eine liberale Haltung wie beim echten Buch gewinnen wird: Kauf es und es ist Dein.

Klar, ein paar werden immer kopieren. Aber sowie ein echter Zwang wegen prohibitiv hoher Preise, oder schlichter Nichtverfügbarkeit nicht mehr besteht, verschwindet das bis auf einen nicht ausrottbaren Bodensatz. Ich bin jetzt in der Rechnertechnik seit fast 25 Jahren. Ich hab die Mikros von Anfang an mitgemacht. Da gab es Zeiten da war praktisch alle Software die ich hatte kopiert und alle Handbücher und viele Computerbücher Photokopien! Nicht unbedingt weil es billiger war - nein, es war praktisch nicht möglich die Bücher zu bekommen. Wer mal ein 200 Seiten Buch im Copyshop kopiert hat - und 15 Pfennig pro Seite bezahlt hat weiß das kopieren alles andere als Geldsparend ist. Auch wenn mir das Geld damals nicht zu den Ohren rauskahm (heute auch noch nicht), hätte ich lieber einfach nur die Kohle hingelegt und Buch/Software mitgenommen. Damals war es aber eine größere Aktion ein Buch aus den USA zu bestellen, das oft nichtmal eine ISBN hatte, bei Software sah es noch schlimmer aus. Heute sammele ich alte Rechner, und es ist eine meiner Absichten zu dokumentieren was für heute unverständliche Anstrengungen unternommen wurden an Doku oder Soft zu kommen. Heute ist das, was Verfügbarkeit anbelangt Geschichte - und bei den Preisen ist es fast so. Für die meisten Zwecke gibt es genug günstige, oft sogar freie Soft. Und da wo die Löhnpakete teuer sind, ist die freie Soft meist gut genug um damit mit etwas mehr Arbeitsaufwand das gleiche Ziel ereichen zu können.

Na ja, eigentlich war ich ja dabei mich über die Kampangnen für das Bezahlweb und deren Propagandisten aufzuregen ...*G*... Was solls,

schönes WE allerseits!

(*1) Leitspruch für Consultants: Wenn man schon nichts zur Lösung beitragen kann so läßt sich doch gutes Geld damit verdienen die Lösung hinauszuzögern

Nmap 3.0 bereit zum Scannen | Druckausgabe | Zentralschweizer LUGS-Treff am 8. August  >

 

 
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    bezahlen? ja. fuer echte leistung. (Score:2, Informativ)
    Von Maverick (lb-web@projectdream.org) am Saturday 03. August, 13:26 MES (#1)
    (User #757 Info) http://projectdream.org
    Ich bin gerne bereit, fuer eine echte Leistung Geld zu bezahlen, sofern dafuer ein anstaendiges Zahlungssystem existiert (was im moment ja noch nicht der Fall ist). Die Frage ist natuerlich, was man unter einer echten Leistung versteht:
    Ich koennte mir darunter eine Onlinebibliothek vorstellen, in der saemtliche Buecher als PDF zur Verfuegung stehen.
    Oder ein Laden, in dem man Musik erwerben kann. (Selbstverstaendlich in plain/wav, DRM scheisse will ich nicht, und wenn ich Geld bezahle, will ich auch keinen MP3-Qualitaetsverlust).
    Aber fuer ein Newsportal Geld bezahlen? Nein danke.
    Re:bezahlen? ja. fuer echte leistung. (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 03. August, 22:32 MES (#3)
    Für Micropayments gibts click&buy (http://www.firstgate.de), für Makropayments paybox (http://www.paybox.de). Zumindest in Deutschland...
    Re:bezahlen? ja. fuer echte leistung. (Score:1)
    Von tr0nix am Monday 05. August, 17:37 MES (#6)
    (User #741 Info) http://www.secuserv.ch
    Buecher als PDF? Nein danke! Das waer fuer mich der absolute horror, ich mach mir die Augen schon genug hin an dem Bildschirm... und mp3 Bibliothek ohne DRM o.ä. ist Wunschdenken was dir sicherlich auch bewusst ist...
    Echte Leistung!! (Score:2, Interessant)
    Von stw am Saturday 03. August, 20:12 MES (#2)
    (User #940 Info)
    Was man im Web heutzutage zu sehen bekommt, ist schon 100mal abgeschrieben worden. Wer schreibt denn Stories noch selbst?

    Und natürlich möchte ich auch nicht jedesmal eine 20-stellige ID eintippen, nur um 20Rp zu überweisen (und dann noch 5Fr. Verrechnungsgebühr bezahlen!)

    Beispiel für "verständliches" Bezahlweb (Score:3, Tiefsinnig)
    Von XTaran (symlink at deuxchevaux dot org) am Sunday 04. August, 17:32 MES (#4)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/

    Ich hab lange Überlegen müssen, aber ich wußte, daß ich schonmal an einem Bezahlweb vorbeikam, bei dem ich mir dachte "das ist wirklich ok".

    Jetzt ist es mir wieder eingefallen: Diese ganzen Kleinanzeigenzeitungen, in denen man kostenlos inserieren kann (Findling, Sperrmüll, Such&Find, Das Inserat, etc.). Insbesondere die Lösung des Findling fand ich gut: Frei im Netz verfügbar gibt's nur Anzeigen, von vor mehr als einer Woche. Für aktuellere Anzeigen muß man sich einen Bezahlzugang besorgen oder eben die Hardcopy-Variante am Kiosk kaufen. Da ist es mir schon passiert, daß jemand etwa 3 Monate nach dem Erscheinen meiner Anzeige noch angerufen hat. :-)

    Andere haben wiederum im Web alle aktuellen anzeigen, aber ohne Kontakt-Infos. Die kriegt man nur, wenn man eine 0190-Nummer anruft (oder die Hardcopy-Variante am ... :-).


    Eine andere interessante Variante von Beinahe-Bezahlweb (die einfach etwas auf die Tränendrüse drückt und einem ins Gewissen redet :-) hat die taz: Unter jedem Artikel steht: taz muss sein: Was ist Ihnen die Internetausgabe der taz wert? Sie helfen uns, wenn Sie diesen Betrag überweisen auf: [...]. Und wenn ich nicht die Hardcopy-Variante abonniert hätte, hätte ich da wohl auch schonmal was überwiesen. Momentan streiten sich in mir das Gewissen und der Geldbeutel nur noch darüber, ob die Webseite der taz ein Mehrwert zur Hardcopy-Variante ist, weil letztere bei mir immer erst gegen Mittag ankommt und ich sie aber per Web bereits morgens lesen kann. :-)


    -- 
    Einer der Gnutella-Klone heißt Gnutoka, und ich frag mich, wann Gnusspli rauskommt...
    Simple Oekonomie: Bezahlweb wird scheitern (Score:1)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Monday 05. August, 01:03 MES (#5)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    Wir leben nun mal in einer Marktwirtschaft. Und da gilt nun mal: Der Marktpreis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.

    Das gilt auch fuer Bits: eine einzige Site kann die Bits fuer alle liefern (solange sie die Leitung nicht ueberfordern). Solange also nur einer brauchbare Bits kostenlos liefert haben alle fuer-Geld Anbieter keine Chance (ausser die Kunden sind ignorrant).

    Wer Geld hergeben muss, kann einfach weitersurfen. Bezahlweb hat also nur Zukunft wo man nicht weiter surfen kann, weil nur die Site das hat was man will.

    Da werden noch viele Dot.Bombs passieren bis ignorrante Manager das kapieren. Soviel zu "professionellem" Verhalten ihrers Berufsstandes.

    Momentan kenn ich genau eine Site wo ich bereit bin zu zahlen: userfriendly.org. Die hab ich bezahlt, indem ich die Buecher gekauft hab.

    Zumindest die 3 ersten, die ich einfach bei O'Reilly aus dem Regal nehmen konnte. Das neue muss man sich im Buchladen bestellen, also wird das warten muessen bis ich fuer was (fuer mich) wichtiges dorthin muss (und dann die nicht vergesse, wie das letzte mal).
    --
    Make your code truely free: put it into the public domain

    Re:Simple Oekonomie: Bezahlweb wird scheitern (Score:2, Interessant)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 06. August, 17:20 MES (#7)
    Bezahlweb hat also nur Zukunft wo man nicht weiter surfen kann, weil nur die Site das hat was man will.
    -------------

    Falsch, du vernachlässigst die Opportunitätskosten. Relevant ist die nächstbeste Alternative (B). Die Leute werden das kostenpflichtige Angebot (A) beanspruchen, wenn

    N(A) - K(A) > N(B) - K(B)

    gilt (N = Nutzen, K = Kosten inkl. Opportunitätskosten).

    Vereinfachung: Annähernd identisches Produkt

    N(A) = N(B) => K(A) < K(B)

    Z.B.

    A := ich kaufe das MP3 online
    B := ich lade das MP3 kostenlos herunter mit Gnutella (Annahme: nächstbeste Alternative)

    Annahmen: Direktes Downloaden (A) braucht 5 Minuten, Gnutella (B) braucht 10 Minuten. Das MP3 bei A kostet x Cents. Keine weitere Kosten. Stundenlohn z.B. 12 $.

    x + 5/60*12 < 0 + 10/60*12 => x < 1

    Sofern x < 1 $ ist, werden die Leute A wählen.

    Das ist nur ein stark vereinfachtes Beispiel zur Veranschaulichung der Opportunitätskosten. In Realität sind diese Ungleichungen komplexer.

    Re:Simple Oekonomie: Bezahlweb wird scheitern (Score:1)
    Von maol (maol.symlink.ch) am Tuesday 06. August, 17:45 MES (#8)
    (User #1 Info) http://www.maol.ch/
    Opportunitätskosten: man darf hier nicht vergessen, dass viele Leute etwas, was "gratis" angeboten wird, nur konsumieren, solange es gratis ist. Das Beispiel mit MP3 ist also nicht ideal, da hier dieser Aspekt sehr stark zu beachten ist.

    Ausserdem vergessen die meisten Privatleute, den Zeitaufwand einer Tätigkeit in die Rechnung aufzunehmen, und werden sich deshalb immer für die "Gratis" Variante entscheiden, selbst wenn die Kosten höher sind.

    Und als dritter Punkt spielt mit, dass man das ganze auch als Hobby betreiben kann. Und bei Hobbies scheuen wir Erstweltler weder Zeit noch Kosten. Nur so ist es zu erklären, dass die Selbst-PC-Bauer stundenlang den billigsten Bauteilen nachrennen, anstatt in Nullkommanix den € 100 teureren Fertic-PC zu kaufen.

    --
    Where do I find the Any Key?

    Re:Simple Oekonomie: Bezahlweb wird scheitern (Score:1)
    Von Raffzahn am Tuesday 06. August, 20:31 MES (#9)
    (User #345 Info) http://www.vcfe.org/
    Jep, rein theoretisch hast Du recht. Dazu gehoert aber auch das die Relation A-B rein statisch und nur auf basis des von Dir zitierten Models laeuft. Tatsache ist jedoch das wir es hier zum einen mit einem Stuerungskreis zu tun haben und keiner statischen Abschaetzung - das wird m.E. von den Markttheoretikern immer vergessen, der Markt ist ein Regelkreis, und ein solcher gehorcht den Gesetzen der Regelungstechnik. D.h. Abhaengig von der Art der Regelung ist immer ein Delta a) noetig um die Regelung ueberhaupt in gang zu setzen, und b) es bleibt immer eine Differenz zwischen Soll und Ist. Ich seh oft oekonomische Ansaetze, die jede Menge an zusaetzlichen Faktoren per Definition einbringen Anstelle die Gesetzmaessigkeiten der Mess&Regelungstechnik zu verwenden. Ob das jetzt bewusste Vermeidung ist oder nur Unwissen lass ich mal dahingestellt sein.

    Selbst in scheinbar rationalen Umgebungen wie Firmen ist neben dem noetigen Delta (praktisch ausgedrueckt x muss groesser als ein Schwellwert sein) auch weitere Gruende hinzu.

    In Deinem Beispiel kommen darueber hinaus auch Bei Deinem Beispiel fuer den privaten Nutzer ist das noch staerker, da schon die der Berechnung zugrundeliegende Zeit nicht weder Rational gemessen, noch so bewertet wird. Der Einzelne denkt in Abstaenden wie kurz/lang (soetwas laesst sich bestenfalls mit einem logarythmischen Masstab aufzeigen), und bewertet seine Zeit nicht strikt nach Stundenlohn. Ja nichtmal Onlinekosten, die ja ggf. angallen, werden wirklich in die Berechnung einbezogen. Diese Faktoren stehen auch Dingen wie scheinbarer Bequemlichkeit gegenueber - einfach auf den link klicken, und dann waehrend man den Tatort anschaut eine CD runterladen - Onlinekosten 10 Euro, aber Bequemlichkeit 100% ... etc. PP.

    Wie wenig sowas funktioniert sieht man ja an den Leuten die sich Haeuser in den Speckguerteln der Grosstaedte kaufen. Da kostet (nur Rechenzahlen) meinetwegen ein Haus in Muenchen (Stadtrand) 1 Mio Euro, 70 km vor der Stadt dann nurnoch 900k. Beide Haeuser mal angenommen gleichwertig was die Auswahlfaktoren anbelangt. Fuer die 70 km (mit dem Auto natuerlich, weil Bahn ist ja viel zu umstaendlich - oder garnicht vorhanden - das macht das Haus ja so billig) sind alleine ~3000 Euro fuer Benzin noetig pro Jahr - aber auch bei einfachen Autos muss man mit mehr als 0,2 Euro/km (ADAC reded im schnitt von 35-40 cent)rechnen, was dann bereits die 6000 Euro an Zinsdifferenz (6% ist derzeit kein Problem) ergibt. D.h. bereits rein von den tatsaechlich zu zahlenden Kosten her ist das Haus weiter drausen bereits TEUERER als das in der Stadt (Stadtrand). Jetzt kommt die Taegliche 2 Stunden Autofahrt noch DAZU ...

    Erklaer mir mal einer LOGISCH warum trotzdem so viele Leute Ihre Hauser in diesen Schlafstaedten kaufen ? Immer mit dem Argument das es billiger ist ? Obwohl sie das vorher 10 mal durchrechnen ?

    Stimmt nicht, die Leute sind nicht so dumm ? Mag sein, aber von 14 Kollegen die in meiner Abteilung in den letzten 15 Jahren ein Haus (oder eine Eigentumswohnung) gekauft haben haben 11 genau so reagiert - ich verstehs nicht.

    Das Thema Oporunitaetskosten ist als Ansatz nicht falsch, nur muss man hier andere Faktoren als Zeit und Zeitkosten nehmen.

    Gruss
    H.

    P.S.: Fuer mich selbst setze ich oft Zeit gegen Geld, und entscheide mich dafuer Geld auszugeben, aber selbst da stell ich fest das ich persoenlich manches anders beurteile.
    Re:Simple Oekonomie: Bezahlweb wird scheitern (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 06. August, 21:48 MES (#10)
    Bin mit allem einverstanden. Natürlich habe ich krass vereinfacht. Gute (etwas ausführlichere ;-) Literatur gibt es z.B. hier:

    http://www.mhhe.com/economics/frank4/
    http://www.isc.hbs.edu/pub-books.htm

    Oekonomie ist eine empirische Wissenschaft und die kausalen Zusammenhänge sind oft unklar. Modelle sind immer nur grobe Näherungen.

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