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Nationalratswahlen: Quantenkryptographie im Praxistest |
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Veröffentlicht durch XTaran am Dienstag 16. Oktober 2007, 21:13
Aus der Alpine-Quanten-eignen-sich-besonders-gut Abteilung
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bones schreibt: "Gemäss Heise plant die Universität Genf bzw. das Spin-Off-Unternehmen id Quantique SA, zwischen einem Wahllokal für die Nationalratswahlen und der Datensammelstelle eine ca. 4km lange, quantenkryptographisch gesicherte, Glasfaserverbindung einzurichten. (Pressemitteilung als PDF) Mit diesem Verfahren kann (nach heutigen Wissensstand) absolut sichergestellt werden, dass die Daten auf ihrem Weg zwischen Eingabe und Speicherung nicht verändert wurden. Ebenso dient der Fall als Test für den Aufbau anderer solcher Netzwerke."
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< Das iSCSI für zu Hause (ATA over Ethernet) | Druckausgabe | Spamhaus mal wieder übers Ziel hinausgeschossen > | |
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Für die Uni ist's sicher eher ein Technologie-Test. Die Datenübertragung über 4km hätte man natürlich auch anders sicher genug abwickeln können. Aber irgendwo müssen sie ja mal anfangen; keine Bank wird ein System kaufen, das nicht schon mal irgendwo erfolgreich im Einsatz war!
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 17. October 2007, 08:51 MEW (#3)
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Für das beteiligte Uni-Spin-Off-Unternehmen ist das eine tolle Gelegenheit, die Funktionsfähigkeit ihres Produktes in der Öffentlichkeit zu beweisen. Für die Sicherheit der Wahlen bringt das ganze aber nichts, da damit ein Problem gelöst wird, das gar nicht existiert.
Bei den übermittelten Daten muss sichergestellt werden, dass sie nicht manipuliert werden. Eine digitale Signatur wäre für diesen Anwendungsfall sicher genug. Da bei der Auszählung ohnehin die Wahlresultate auch im Auszählungszentrum bekannt sind, würde die Manipulation ohnehin sofort auffliegen, wenn im publizierten Wahlergebnis etwas anderes drinstände als im Auszählungszentrum ausgezählt worden ist. Eine funktionierende Manipulation würde vorher ansetzen.
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Das sehe ich durchaus auch so. Es ist ein Testfall. So kann das quantenkryptographische System überprüft werden, da es ja zu gleichen Aussagen kommen sollte wie die anderen, althergebrachten Kontrollmechanismen. Natürlich macht das Marketing daraus tendenziell etwas mehr, als wirklich da ist. Das ist deren Job.
Für mich steht hier eher im Vordergrund, dass diese (IMHO faszinierende) Technologie jetzt mal wirklich in der Praxis ausprobiert wird (ich sage "ausprobiert" und nicht direkt "angewendet"). Das ist der Schritt in Richtung jener Anwendungsfelder, in denen es dann wirklich besser ist als das, was wir bis anhin hatten. Banken wurden erwähnt. Dort gehen extrem viele Transaktionen über extrem viele Leitungen, so dass Übertragungsfehler (das müssen durchaus nicht böswillige Manipulationen sein) extrem schnell und zuverlässig erkannt werden müssen.
Bei Wahlen tut sich da vergleichsweise wenig und, zumindest auf Bundesebene, gleicht die Masse kleine Fehler aus. Da gibt es also wenig Grund, Quantenkryptographie flächendeckend einzusetzen - ausser, wenn es nicht viel extra kostet.
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Die Datenübertragung über eine solche Glasfaserleitung ist extrem langsam, d.h. es kann höchstens den Schlüssel für die Daten übertragen werden, nicht die Daten selber. Ausserdem muss die übertragung an _einem_ Stück Glasfaserleitung passieren (keine Router, keine Y Stecker, darf nix dazwischen sein), mit Flächendeckender Quantenkryptografie kannst du also nicht rechnen.
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