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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 12:11 MEW (#2)
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"Es gibt auch mehr Admins, die hart durchgreifen und ihrer Meinung nach irrelevante Artikel/Edits ohne grosse Diskussion löschen."
Und gerade das ist das Problem: Wieso können solche Leute einfach aus dem Bauch heraus so etwas entscheiden? Nur weil sie in der Vergangenheit gute arbeit geleistet haben? Stört es, wenn ein Artikel mehr vorhanden ist, der zwar nach Meinung des Admins A überflüssig ist, aber von User B gut geschrieben wurde? Wenn ich nicht nach dem Artikel suche, finde ich ihn nicht unbedingt, wenn ich durch direkte Suche oder Querverweise auf den Artikel komme, interessiert es mich in den meisten Fällen. Die Begründung, wikipedia solle nur geschichtlich-erwähnenswerte Sachen vorhalten, interessiert mich dabei nicht: Ich nehme Wikipedia als Informationsquelle, egal, ob es um das Leben des Pantoffeltierchens oder um die Farbe des Sackes Reis, der gestern in China umgefallen ist, geht.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 13:10 MEW (#3)
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"Ich nehme Wikipedia als Informationsquelle, egal, ob es um das Leben des Pantoffeltierchens oder um die Farbe des Sackes Reis, der gestern in China umgefallen ist, geht."
Dein Problem. Für Tagesgeschehen ist Wikipedia nicht zuständig. Zu geizig für eine Tageszeitung oder Fernsehen? Keine Angst, quasi jede Tageszeitung gibt es heutzutage online und viele sogar kostenlos.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 13:33 MEW (#4)
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Ich sehe dies ähnlich, wie die Person vor dir. Wieso so radikale Abstriche machen. Es gibt schon so viele Informationsplatformen, wieso darf dann nicht der oberflächliste Teil von all dem in der Wikipedia abgebildet werden. So wäre es nicht nötig all die Informationen zeitaufwändig zusammenzusuchen. Wikipedia ist nie mehr als Grundlagenwissen. Warum sollte nicht alles Grundlagenwissen dort rein...
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 15:08 MEW (#5)
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Ich glaube, ihr beide wisst weder was eine Enzyklopädie noch was Grundlagenwissen ist. Was ihr da beschreibt, will Wikipedia einfach nicht sein. Wieso machen nicht alle die, die ein Web 3.0 haben wollen, also wirklich alles zu sammeln was es im Web gibt, ihr eigenes Projekt? Da könnt ihr dann schön ohne Qualitätsanspruch alles zusammentragen und verlinken, was es in der Welt so gibt. Egal wie banal, egal ob fiktiv, relevant, nur angekündigt oder schlicht Werbung. Alles zentral aus einer Hand, Wir haben ja sowieso zuwenig Monopole. Dann kann man auch endlich auf die platzraubende URl-Leiste im Browser verzichten.
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Keine Enzyklopädie hatte jemals die Möglichkeit, die Wikipedia hat (hatte?). Früher wurde jede durch die Anzahl Mitarbeiter (die bezahlt werden mussten) und die Zeit begrenzt, die zur Verfügung stand sowie durch den Umstand, dass meistens ein Buch herauskommen musste, das nicht unendlich dick sein kann. *Deshalb* sind alle eingeschränkt. Fragt mal einen Autoren einer "klassischen" Enzyklopädie, ob er freiwillig darauf verzichtet hat, Dinge aufzunehmen! Nein, ich glaube, die wurden alle schlicht durch die Umstände gezwungen!
Wikipedia ist zum ersten Mal eine Enzyklopädie, die zeitlich, personell, räumlich und bezüglich Speicherplatz so gut wie unbeschränkt Ressourcen zur Verfügung hat (oder, nach und nach, zur Verfügung stellen kann). Aber die massgeblichen Stellen, zumindest im deutschen Ableger (über den amerikanischen weiss ich zu wenig), sind offensichtlich nicht in der Lage, zu sehen, was das für ein unglaubliches Potenzial ist.
Um mal eines klar zu machen: Wenn die Wikipedia sich bei der Definition von "relevant" irrt werden nicht die Themen heruntergesetzt, die sie ignoriert, sondern die Wikipedia verliert an Wert, weil sie über wichtige Dinge nicht berichtet. Wenn ihr das wollt - bitte. Es gibt auch weiterhin jede Menge guter Nachschlagewerke, sei es nun online oder offline. Du hast ja selbst angedeutet, dass es kein Enzyklopädie-Monopol gibt. Die Welt würde die Wikipedia am Ende sicher weniger stark vermissen als umgekehrt.
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 21:48 MEW (#9)
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dankeschön, du sprichts mir aus dem Herzen
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 21:59 MEW (#10)
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Monopol, wenn alle das Material bearbeiten dürfen, Träum weiter... Kannst es ja kopieren und dein eigenes "Monopol" erbauen. Wirst sicher reich werden damit *g*
Den Vorwurf, dass ich nicht weiss was Grundlagenwissen ist, lass ich nicht im Raum. Wo fängt Grundlagen an, wo hört es auf. Gib mir eine Definition und ich kann dir möglicherweise folgen. Aber sag nicht, dass 5 Sätze zu einem Thema als Grundlage gelten soll. Für mich persönlich ist ein Semester an einer Uni noch Grundlage genug. Also wird alles, auch gelöschtes!!, in der Wiki als Grundlagenwissen deklarierbar sein. Wieso alles (zu) kurz und (zu sehr) bündig, wenn ein wenig mehr Text sehr viel mehr Klarheit schaffen kann.
Ich arbeite zumindest seit den häufigen Löschattacken auf von mir editierten Artikeln, nicht mehr an der deutschen Wiki mit. Ist mir zu dämlich alles rechtfertigen zu müssen. Habe ich doch einige Admins angetroffen, die ein wenig weiter denken dürften..
Bin gespannt auf die Definition von Grundlagenwissen...
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Von Anonymer Feigling am Monday 15. October 2007, 11:16 MEW (#17)
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Da sieht man es mal wieder. Groß das Maul aufreissen über die Ungerechtigkeit und Dummheit in der Welt und Wikipedia im Besonderen, von Machtmissbrauch blubbern und dann kommt die Henkerfraktion um die unumstößlich Wahrheit als Trollerei zu diffamieren. Ich wiederhole es nochmal:
"Für Tagesgeschehen ist Wikipedia nicht zuständig."
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Das sehe ich auch so. Natürlich ist das keine Tageszeitung.
Vielleicht war's ja Deine Ausdrucksweise und die angehängte Beleidigung - dies ist mir nämlich auch sauer aufgestossen - die Dir den "Troll" eingebracht hat. So, wie Du es jetzt schreibst, ist dagegen durchaus nichts zu sagen.
Du reagierst zur Zeit eindeutig zu heftig auf Kleinigkeiten und kleine rhetorische Übertreibungen. Du solltest Dich mal ein wenig beruhigen und etwas von den Kraftausdrücken und Beleidigungen weg kommen. Dann kann man sich durchaus anhören, was du an Argumenten hast.
Das scheint übrigens ein Problem der derzeitigen QS auf de.wikipedia.org zu sein. Die Jungs sind einfach zu aufgeregt und ungeduldig. Statt mal die Überarbeitung eines Artikels anzumahnen und dann eine Woche zu warten geht's eigentlich immer sofort in den Löschantrag. Irgendwann in der Löschdiskussion merkt man dann, dass eigentlich eine Überarbeitung gewünscht war. Das ist wie die Idee, sämtliche Mails, Jobs, Tickets etc. in der GroupWare müssten von Anfang an auf höchste Priorität gesetzt werden, weil alles mit "normal" sowieso nicht mehr bearbeitet wird.
Es kann sein, dass das hier in der Schweiz deutlich stärker wahrgenommen wird als in Deutschland. Es wird einiges hier bei uns als Beleidigung empfunden, was in Deutschland durchaus noch als "Hinweis" oder "höfliche Andeutung" durchgeht. Aber ich halte es trotzdem für riskant, auf dieser Schiene weiterzufahren, denn auch die (Deutsch-)Schweizer sind ja im internationalen Vergleich noch kein sehr emotionelles Volk. Im internationalen Umfeld einer Wikipedia wäre es also sicher gut, einfach auch mal etwas lockerer zu sein. Gerade das Internet ist ein träges Chaos, das immer eine gewisse Zeit braucht, um Organisation hervorzubringen. Schneller als ein Buchverlag ist es aber immer noch - und zwar auch dann, wenn man die Peitsche mal ein paar Tage länger an der Wand hängen lässt.
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 15:37 MEW (#6)
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...da die Admins ihre Arbeit dort maßlos übertrieben und nicht das weiterführen, was der Gründer geplant hatte. Das sieht man am besten an dem Beispiel, das selbst Artikel von Jimmy Wales einfach so gelöscht werden.
Das Problem ist, das Menschen, denen man einen gewisse Macht überreicht, diese auch ausnutzen. Gut erkennbar in dem Film "Das Experiment". Das ganze spielt sich hier nur auf einer anderen Ebene ab, aber mit richtiger Gemeinschaft hat das nichts mehr zu tun.
Wenn man viel Zeit in einen vernünftigen Artikel investiert, muß man am Ende auch noch hoffen, das die gesamte Arbeit nicht umsonst war und von irgendwelchen Admins, die es als irrelevant ansehen einfach so gelöscht wird. Da kommt keine Freude auf und ich wunder mich überhaupt nicht, das die Mitarbeit an dem anfänglich wirklich wunderbaren Projekt Wikipedia so langsam zurück geht.
Meiner Meinung nach sollte es einen Fork geben, in dem wirklich ALLE Artikel, die vernünfig geschrieben wurden und auch der Warheit entsprechen, rein dürfen. Wer ihn nicht lesen will, muß ihn ja nicht aufrufen. Was spricht dagegen das gesamte Wissen der Menschheit dort zu vereinen?
Und wenn ich Argumente, wie die von dem Admin P.Birken höre, es sei nicht genug Platz für wenig relevante Artikel vorhanden, wird mir ganz schlecht. Aber es spiegelt sehr gut die Arroganz der angeblichen Hüter der Enzyklopädie wieder.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 14. October 2007, 20:04 MEW (#8)
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Ach ja, die Wikipedia ist ja kein Buch, deshalb gibt es kein Platzproblem. Wahrscheinlich ist Wikipedia deshalb auch nicht auf Spendengelder angewiesen, denn das Internet ist ja umsonst. Ausserdem sind die meist gelesenen Artikel auch nicht irgendein Pop-Quark. Von welcher Wikipedia redest du überhaupt? In der englischen Version wird doch fast gar nichts gelöscht. Es gibt einen Unterschied zwischen Information und Wissen. Einige wollen offensichtlich eine Informationsdatenbank, die jede noch so kleine Nebensächlichkeit dokumentiert. Es ist ja quasi schon ein Wunder, dass Benutzerseiten nicht als Blogs missbraucht werden. Wer Informationen nur anhäuft und nie anfängt sie zu filtern und verarbeiten, der wird diese niemals sinnvoll verwenden können. Das ist ungefähr so als nehme man einen Staubsauger ohne Fänger. Da pumpt man den Staub dann nur von einer zur anderen Seiten und wird nie fertig.
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Von Anonymer Feigling am Monday 15. October 2007, 11:05 MEW (#16)
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Ging es hier nicht um die englische Wikipedia? Dass in der deutschen Version, viele Artikel kürzer sind, ist ja nun nicht verwunderlich. Englisch lesen und schreiben kann fast jeder mit Internetzugang, Deutsch die wenigsten. Ich verstehe überhaupt nicht, warum (gute) Artikel nicht einfach übersetzt werden. Dass man in jeder Sprachversion von Null anfängt und bei halbgar aufhört, ist doch sinnlos.
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Das Problem ist, das Menschen, denen man einen gewisse Macht überreicht, diese auch ausnutzen. Gut erkennbar in dem Film "Das Experiment".
"Das Experiment" basiert auf dem Milgram Experiment von Stanley Miglram und beim Milgram Experiment kann man es noch viel besser sehen..
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Ich weiss nicht, welche Vision Jimmy Wales genau hatte, als er die Wikipedia initiierte.
Aber ich weiss aus eigener Erfahrung, dass die Wikipedia auch vor der Relevanz- und Referenz-Wütigkeit der aktuellen Entscheider funktionierte (dieser Satz würde heute in der Wikipedia gelöscht werden, weil er nicht belegt wird).
Nicht alles, was eine interessante Information darstellt, wurde aufgeschrieben und in eine Bibliothek gestellt (denn natürlich eine Webseite ist auch nicht mehr Beleg genug).
Dadurch gibt die Wikipedia aber genau den grössten Vorteil auf, den sie gegenüber ein papierenen Enzyklopädie hat. Nämlich auf dem Gebiet des WWW Informationsführer zu sein und bei Themen, die es nicht in eine normale Enzyklopädie schaffen (und ja, da zähle ich auch die Listen oder Infos über Nebencharaktere von Fernsehserien dazu).
Mehr noch, sie stellt sich durch diese Selbstbeschränkung auf dieselbe Stufe mit einer "normalen" Enzyklopädie und diesen direkten Vergleich kann sie nicht gewinnen.
Eigentlich kann die Wikipedia nur noch durch ihren Preis (kostenlos) und bei Themen, die tiefgehend behandelt werden, punkten. Wobei tiefergehende Artikel auch nicht mehr so gerne gesehen sind, denn "dafür gibt es ja die weiterführende Literatur".
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"...sie stellt sich durch diese Selbstbeschränkung auf dieselbe Stufe mit einer "normalen" Enzyklopädie und diesen direkten Vergleich kann sie nicht gewinnen."
Genau. Das Problem ist nämlich, dass andere Enzyklopädien die Artikel, die sie aufnehmen, von anerkannten Fachexperten schreiben lassen. Diese Experten sind bei der Wikipedia normalerweise nicht aktiv sondern es handelt sich um interessierte Laien. Es besteht keine Chance, genügend wirkliche Fachexperten an die Wikipedia zu binden, denn die schreiben nicht immer gratis. Deshalb kann sich die Wikipedia nur durch die Breite, einen guten Einstieg in sehr viele Fachgebiete, von anderen Werken abheben.
Ein Forscher (Ich weiss nicht mehr, ob Soziologe oder Historiker) hat mal mit einigen Studenten Artikel in die deutsche Wikipedia geschrieben und den Weg verfolgt. Dabei hat er eben das über die fachliche Kompetenz gesagt. Auch das über den guten Einstieg, den die Wikipedia zur Zeit (noch?) bietet. Ebenfalls hat er gesagt, dass die Qualitätskontrolle jeweils formale Aspekte aufgreift und sich nicht auf den Inhalt bezieht - wohl, weil keiner der beteiligten den Inhalt beurteilen kann (ich könnt's auch nicht - oder maximal in ein paar Teilbereichen der Informatik).
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Es ist doch überall das selbe.
Die neuen digitalen Medien drücken zunächst einmal den finanziellen Aufwand gegen Null.
Dann vereinfachen sie die Lernaufwand bzw. senken die Zugangsbeschränkungen gegen Null.
Daraufhin bricht eine Flut von Müll und Vandalismus ein.
Auf die hartes Durchgreifen bis zu radikalen Präventivmaßnahmen folgt.
In diesem Klima des Generalverdachts und der Sippenhaftung wächst natürlich nichts mehr.
Worauf das nächste neue, digitale Medium gegründet wird ...
Pessimistisch formuliert ist sich der Mensch hier selbst im Weg und läuft vor sich selbst davon.
Vielleicht wird in diesem rasantem Ablauf von Wachstum, Versteinerung & Verwesung aber auch die Gesellschaftsform der Zukunft entwickelt.
Wikipedia mag untergehen.
Aber die Erfahrungen, die millionen Menschen mit ihr gemacht haben, werden das nächste Projekt zu einem besseren machen. Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.
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Wobei ein Rückgang der Aktivität an sich ja noch nichts schlimmes sein muss, so lange es nur die von Dir erwähnte Flut von Müll und Vandalismus betrifft. Bei der deutschen Wikipedia scheint es aber in der Tat bereits wieder an die Substanz zu gehen. Es wird sich zeigen, ob noch rechtzeitig ein Mittelweg gefunden wird. Wenn man sich Symlink ansieht wage ich zu behaupten, dass das möglich ist. Auch wenn Symlink sicher davon profitieren kann, dass er immer noch verhältnismässig klein und einigermassen überschaubar ist, liegt es sicher auch daran, dass die meisten Beteiligten (inkl. der "Mächtigen") einfach auch ein gewisses Niveau haben, ohne dass man es ihnen ständig einprügeln müsste.
Wir könnten durchaus auch von Nutzer-Seite aus etwas gegen zu sture Wikipedia-Moderation machen, indem wir die Artikel, die wir gut finden, halt bei uns lokal lagern und wieder einspielen, wenn sie gelöscht wurden. So nach einem Dutzend Mal wird's vielleicht einigen klar, dass die Wikipedia halt doch erst mal von den Einsendern lebt, nicht von den Moderatoren.
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Na, ja. Das Moderationssystem von slashdot ist für die winzigen Diskussionen hier ziemlich überdimensioniert.
Dort führt die Menge der Kommentare dazu, dass normale Postings untergehen und nur außergewöhnlich hoch bewertete Postings rausstechen.
Hier bewerten verzweifelte Moderatoren jede kleinste Abschweifung oder nicht mehrheitsfähige Ansicht mit -1, weil sie sonst ihre Moderationspunkte nicht anbringen können.
In einem Forum, in dem viele Beiträge ohne jeden Kommentar die Hauptseite runterscrollen, kann so ein feindliches Verhalten auch tödlich ausgehen.
IMHO ist es ganz wesentlich für Symlink, dass es als Reaktion auf US-amerikanischen "groupthink" bei slashdot gegründet wurde.
Das heißt, als Lösung für ein Problem, dessen Existenz dort drüben geleugnet wird.
Das macht die Kenner der Problematik dankbarer, und die Betreiber von Symlink vorsichtiger.
So einen ähnlichen Effekt kann ich auch bei Wikipedia feststellen.
Im Usenet ist "gründe deine eigene Hierarchie, wenn es dir hier nicht passt" bzw. dessen Umkehrschluss ("es gibt keine andere Hierarchie, also ist das hier die beste aller Hierarchien") immer noch ein mehrheitsfähiges Argument.
Wikipedia ist 10 bis 15 Jahre jünger und mit dem Wissen um die Bedeutung von Netzwerkeffekten aufgewachsen.
Die Tatsache, dass es keine Konkurrenz gibt, wird daher nicht als Beweis der eigenen Unfehlbarkeit angesehen.
Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.
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Von Anonymer Feigling am Thursday 18. October 2007, 10:24 MEW (#32)
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Solche Listen manuell zu erstellen und vor allem zu warten ist doch nun wirklich Blödsinn. Wenn dir die generierten Listen nicht schmecken, dann beteilige dich eben an der Weiterentwicklung der Software um schönere Listen zu erzeugen.
"Die Admins haben auch nach mehr als 10 mal neues Anlegen nix kapiert."
Mami, der hat aber angefangen!
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Wikipedia mag untergehen.
Aber die Erfahrungen, die millionen Menschen mit ihr gemacht haben, werden das nächste Projekt zu einem besseren machen.
Du vertrittst also ein zyklisches Modell, bei dem die aus früheren Projekten gewonnenen Erfahrungen in neue einfliessen.
Was mir sagt, dass du ein grenzenloser Optimist bist.
Die Informatik ist eine ahistorische Wissenschaft.
Es ist geradezu unglaublich, wie häufig man auf Projekte trifft, die gerade nichts aus früheren Erfahrungen gelernt haben und vor denselben Problemen stehen wie anderen, die das aber teilweise schon Jahrzehnte vor ihnen.
Ein aktuelles Beispiel sind Blogs. Die lösen genau die gleichen Probleme wie das Usenet, nur in WWW-bunt, haben es aber immer noch geschafft in punkto Funktionalität und Usability mit den alten Newsreadern[1] gleichzuziehen. Die Probleme, die in der Blogossphäre besser gelöst sind als im Usenet sind hauptsächlich den neuen zur Verfügung stehenden Technologien (z.B. XML und UTF-8) zu verdanken.
Ich prophezeie, dass bei einem Wikipedia-Nachfolger die Hälfte der Probleme schon bei der Wikipedia auftraten und gelöst wurden, ein Viertel neuen Technologien und ein Viertel den geänderten Zielen des Projektes geschuldet sein werden.
[1] Auch so ein Beispiel für die Ahistorizität der Informatik und Computerbranche. Eine Googlesuche, ob dieser Begriff schon in einem anderen Kontext verwendet wird, war den Leuten wohl zu mühsam?
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Von Anonymer Feigling am Tuesday 16. October 2007, 09:00 MEW (#24)
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Ein Beispiel, mit dem man dies illustrieren könnte, wären auch Webbrowser. Als ich zum ersten Mal mit dem Internet in Kontakt gekommen bin, waren Webbrowser schlank und schnell, auch auf damals üblichen PCs. Soviel ich weiss, hatte ich als erstes Netscape 2.0x installiert. Ein paar Jahre später kamen dann die ersten Monstersuiten auf, die alles mögliche konnten, das ich nicht gebraucht habe, und die einen unglaublichen Ressourcenverbrauch hatten.
Dann kam mit Phoenix (heute Firefox) wieder ein schlanker Browser ohne alle diese unnötigen Spielereien. Jetzt sind wir wieder gleich weit. Firefox wird langsam unerträglich schwer und muss mindestens einmal am Tag neu gestartet werden, weil er immer mehr Speicher frisst.
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Von Anonymer Feigling am Tuesday 16. October 2007, 13:00 MEW (#29)
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Sorry, aber da verklärst du die Geschichte. Netscape 4.x mag anfangs verhältnismäßig lahm gewesen sein. Bei etwas komplexeren Tabellen war Netscape wirklich langsam, aber Mozilla gab es als Debug-Version schon recht lange und stellte in Punkto Langsamkeit und Speicherhunger nun wirklich alles in den Schatten. Was Mozilla zu gute kam, war die lange Entwicklungsdauer. Die Rechner waren durschnittlichen sicher beim erscheinen von 1.0 sicher 10x so schnell, wie zur Beginn der Entwicklung. Netscape 4.x läuft auf einem Pentium II mit 64 MB sehr rund und ist auch auf deutlich lan langsameren Maschinen noch benutzbar. Mozilla kannst du da voll vergessen und Firefox war auch nie signifikant leichter oder schneller als Mozilla. Das ist einfach nur ein Ammenmärchen oder ein Placebo-Effekt. Auch halte ich alles um Mozilla für einen unsäglichen Hype. Ein Netscape 4.x mit nicht kaputtem CSS-Support wäre mir wesentlich lieber und außer Tabbed-Browsing, wenn man es denn braucht, ergibt sich für den Anwender doch nun wirklich kein spürbarer Vorteil.
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In der Blogosphere betreibt jeder Autor (mindestens) ein Blog.
Manche Blogger gestatten es anderen Benutzern, beliebige Kommentare zu Blog-Beiträgen zu schreiben.
Andere löschen recht unbarmherzig niveaulose Kommentare.
Und wieder andere bieten bewusst gar keine Kommentarmöglichkeit.
Letzteres entspricht einem Usenet, in dem jeder Benutzer in eine separate, von ihm moderierte Gruppe postet.
Im Usenet gibt es für den gewöhnlichen Benutzer nur sein Killfile bzw. die Wall of Flame zur Steuerung des Gruppeninhalts.
Das Moderationssystem von Slashdot setzt dagegen viel geringere Anforderungen an Intelligenz und Arbeitsleistung der Teilnehmer.
Und vor allem reagieren die zufällig ausgewählten Kurzzeit-Moderatoren sehr hart auf Schlagworte.
Bei diesem System sind Flames und Provokationen daher nicht zielführend.
Um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bzw. Diskussionen zu gewinnen, ist es daher besser, von der Mehrheit anerkannte Klischees zu bedienen.
Oder durch das Kopieren trivialer, aber für Anfänger hilfreicher Informationsbrocken, "Karma" zu sammeln.
Rein technisch gesehen lösen Blogs genau die gleichen Probleme wie das Usenet.
Aber Usenet ist auch gar nicht an der Technik gescheitert, sondern an den sozialen Problemen. Und hier vor allem an den versteinerten Strukturen, die keine wirklichen Änderungen mehr zulassen.
Wobei ich Leute wie dich zu dieser Versteinerung dazu zähle. Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.
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In der Blogosphere betreibt jeder Autor (mindestens) ein Blog.
Der grosse nicht-technische Unterschied zwischen Blogs und Usenet ist, dass Blogs eher benutzerorientiert sind, während das Usenet themenorientiert ist. Multiautorenblogs sind doch recht selten.
Manche Blogger gestatten es anderen Benutzern, beliebige Kommentare zu Blog-Beiträgen zu schreiben.
Andere löschen recht unbarmherzig niveaulose Kommentare.
Und wieder andere bieten bewusst gar keine Kommentarmöglichkeit.
Letzteres entspricht einem Usenet, in dem jeder Benutzer in eine separate, von ihm moderierte Gruppe postet.
Diese Sicht kannst du auch auf die anderen Kommentarvarianten ausdehnen. Prinzipiell hat jeder Blogger für seinen Blog die Möglichkeiten wie ein Moderator in seiner Gruppe. Wie und ob er sie ausübt, ist dann eine andere Frage.
Rein technisch gesehen lösen Blogs genau die gleichen Probleme wie das Usenet.
Aber Usenet ist auch gar nicht an der Technik gescheitert, sondern an den sozialen Problemen.
Ich weiss nicht, warum so viele das Usenet als gescheitert bezeichnen. Ein Medium, das von der Mitte der 80er bis etwa Mitte der 90er sozusagen das Monopol als weltumspannde Diskussionsplattform inne hatte, kann ich nicht als gescheitert ansehen, egal wie der aktuelle Zustand zu beurteilen ist.
Und hier vor allem an den versteinerten Strukturen, die keine wirklichen Änderungen mehr zulassen.
Das ist aber im Fall des Usenet sowohl ein technisches wie ein soziales Problem. Die technische Infrastruktur des Usenet unterscheidet sich von der des Web ziemlich stark. Man kann nicht einfach mod_usenet laden und dann hat man das Usenet ins Web integriert. Und wenn man schaut, wie lange technische Neuerungen brauch(t)en um in Newsreader integriert zu werden, da wird einem ganz schwummrig. Gerade heute habe ich ein Posting gelesen, in dem der Schreiber sich über ein UTF-8-Posting beschwerte. Und ich dachte, dieses Thema wäre jetzt wirklich seit Jahren gegessen.
Es ist halt auch so, dass die meisten Menschen Veränderungen gegenüber negativ eingestellt sind, erst recht, wenn sie zu etwas aus ihrer Sicht Schlechterem wechseln sollen.
Ich habe mittlerweile mehrere technologische Weiterentwicklungen mitgemacht (Amiga zu Windows bzw Linux, Usenet zu Foren bzw Blogs, Füllfederhalter zu Kugelschreiber) und bei solchen Weiterentwicklungen ist es meistens so, dass man sich 1. nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile der neuen Technologien einhandelt, und 2. auch Vorteile der alten Technologie über Bord wird, die dann schmerzlich vermisst werden.
Andererseits ist es gerade bei Software häufig einfacher und bequemer, das Alte in die Tonne zu kippen und völlig neu anzufangen.
Was die Blogger in der kurzen Zeit erreicht haben, wäre im Usenet kaum möglich gewesen, auch und gerade wegen der viel schwächeren Verlinkung von Postings untereinander und mit dem Web. Aber andererseits habe ich auch das Gefühl, dass viel vom anfänglichen Schwung verloren gegangen ist. Es gibt zwar immer mehr Blogs, aber wirkliche technische Verbesserungen habe ich im letzten Jahr keine gesehen.
Wobei ich Leute wie dich zu dieser Versteinerung dazu zähle.
Witzig, ich hielt mich bislang eher für usenet-progressiv. Sollte sich an meinen Usenet-Wahlscheinen eigentlich auch ablesen lassen. :-)
Könntest du das etwas ausführen, weshalb du mich dazuzählst?
Oder liegt es daran, dass ich Blogs "punkto Funktionalität und Usability" "gedisst" habe? Zu dem stehe, wobei das ja gerade keine Kritik am Konzept am "Blog" ist, sondern technische Unzulänglichkeiten, die aber bislang nicht behoben worden sind, obwohl grundsätzlich nichts dagegen spräche.
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"Es gibt zwar immer mehr Blogs, aber wirkliche technische Verbesserungen habe ich im letzten Jahr keine gesehen."
Nun, welche Verbesserungen braucht's denn eigentlich noch? Wenn man einfach mal ein Tagebuch online stellen und Kommentare entgegen nehmen will ist die Grundlage schnell geschrieben. Der Rest sind noch kleine kosmetische Dinge, wo man sich natürlich ewig damit befassen kann (AJAX...) aber keine technische Revolution auslöst.
Ich habe mir mein Blog selbst gebastelt. Das einzige Feature, das mir wichtig war, ist ein guter (bayes-)Spamfilter zwischen Eingabemaske und Datenbank. Damit erledigen sich 80% bis 90% der Moderationsarbeit von selbst. Der ganze Rest war 'ne Kleinigkeit, wobei das Userinterface natürlich total spartanisch ist (teilweise besteht es aus dem MySQL Query Browser ;-)
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Der grosse nicht-technische Unterschied zwischen Blogs und Usenet ist, dass Blogs eher benutzerorientiert sind, während das Usenet themenorientiert ist.
Richtig ist, dass Blogs dem Betreiber viel Raum zum schöpferischen Gestalten geben.
Es ist sehr viel schwerer bis unmöglich, seiner Lieblingsgruppe im Usenet eine (positive) persönliche Note zu geben.
Das Primat der Themenorientiertheit ist im Usenet aber eine reine Wunschvorstellung. Tatsächlich ist man dort besessen von Äußerlichkeiten und betrachtet ad-hominem als ausgezeichnete Argumentationsform.
Es gibt einige Gruppen (de.talk.bizarre, de.alt.sysadmin.recovery, de.talk.jugend, de.alt.talk.dunkle-seite) die per Definition nicht für ein Thema, sondern eine Benutzergruppe eingerichtet worden.
Und selbst bei normalen Gruppen kommt es regelmäßig vor, dass Regulars alle Regeln außer Kraft setzen. Die laufende Abstimmung zur Einführung von de.rec.gartenteich wird z.B. von de.rec.garten bekämpft, weil die "ihren" Traffic nicht hergeben wollen.
Multiautorenblogs sind doch recht selten.
Als unbekannter Blog-Autor ohne Beziehungen ist es recht schwer, verlinkt zu werden und damit im Google-Ranking aufzutauchen. Auf Plattformen wie kuro5hin.org bekommt man schneller Feedback und kann mit einem Artikel auf der Frontpage bereits ganz nach vorne stoßen.
Ich weiss nicht, warum so viele das Usenet als gescheitert bezeichnen. Ein Medium, das von der Mitte der 80er bis etwa Mitte der 90er sozusagen das Monopol als weltumspannde Diskussionsplattform inne hatte, kann ich nicht als gescheitert ansehen, egal wie der aktuelle Zustand zu beurteilen ist.
Usenet stieß an soziale Grenzen und erwies sich als reform-unfähig. Der historische Stellenwert ist dabei uninteressant. Auch Segelschiffe bildeten einmal eine weltumspannende Handelsplattform. Wobei das Beispiel nicht ganz passt, weil das Problem eben nicht in der Technik liegt, sondern in der Einstellung.
[...] und bei solchen Weiterentwicklungen ist es meistens so, dass man sich 1. nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile der neuen Technologien einhandelt, und 2. auch Vorteile der alten Technologie über Bord wird, die dann schmerzlich vermisst werden.
UUCP genießt bei einigen Leuten religiöse Verehrung. So hat z.B. die Gruppe de.comm.uucp bereits mehrere Löschungsversuche überstanden, obwohl dort schon seit Jahren kein Traffic mehr ist. Bei Diskussionen über die technischnen Vorteile findet man aber schnell raus, dass die Leute bloß nicht bereit sind, etwas neues zu lernen. Denn natürlich könnte man Batches auch per scp verschicken. Und ja, das verbindet Host-Authentifizierung, Verschlüsselte Übertragung und Komprimierung in einem Kommando.
[...] Aber andererseits habe ich auch das Gefühl, dass viel vom anfänglichen Schwung verloren gegangen ist. Es gibt zwar immer mehr Blogs, aber wirkliche technische Verbesserungen habe ich im letzten Jahr keine gesehen.
Mit MIME verpacktes HTML kann man auch mit UUCP verschicken. Die Technik des Mediums an sich war noch nie das Problem. Allerdings sind Blogs dank ihres großen Erfolges (ein Millionenpublikum, Ausstrahlung auch in den Mainstream hinein) auch auf größere Probleme gestoßen. Blog-Spam, Captchas, as nofollow-Attribut, die Bocksprünge von Google, bezahlte Blogger, von PR-Agenturen betriebene Blogs ...
Im Usenet konnte eine einzelne Gruppe bzw. ein einzelner Poster nie diesen Stellenwert erreichen. Darum gab es nie eine ähnlich hohe Motivation zu betrügen.
[ Versteinerung ]
Könntest du das etwas ausführen, weshalb du mich dazuzählst?
Die sozialen Probleme des Usenet sind offensichtlich.
Und seit dem letzten gescheiterten Lösungsansatz (Usenet II) tut sich gar nichts mehr.
In dieser Situation den Blick starr auf obskure technische Vorteile gerichtet zu halten, ist Teil des Problems. Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.
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Das Primat der Themenorientiertheit ist im Usenet aber eine reine Wunschvorstellung. Tatsächlich ist man dort besessen von Äußerlichkeiten und betrachtet ad-hominem als ausgezeichnete Argumentationsform.
Es gibt einige Gruppen (de.talk.bizarre, de.alt.sysadmin.recovery, de.talk.jugend, de.alt.talk.dunkle-seite) die per Definition nicht für ein Thema, sondern eine Benutzergruppe eingerichtet worden.
Keine Regel ohne Ausnahmen. Die Themenorientiertheit ist keine eherne Regel, die nicht gebrochen werden darf. Letztlich entscheidet sowieso der Admin, der den Newsserver administriert, was er anbietet und was nicht. Aber das muss ich dir ja nicht sagen, das weisst du selbst ganz genau.
Und selbst bei normalen Gruppen kommt es regelmäßig vor, dass Regulars alle Regeln außer Kraft setzen. Die laufende Abstimmung zur Einführung von de.rec.gartenteich wird z.B. von de.rec.garten bekämpft, weil die "ihren" Traffic nicht hergeben wollen.
Was ist daran illegitim? Ein Fraktion will das, eine andere will jenes. Innerhalb der aktuellen Regeln dürfen sie tun, was sie wollen.
Schlimmer finde ich eher, dass de.alt.admin nicht mehr funktioniert. Wenn eine Gruppe in de.* eingerichtet wird, aber nicht in de.alt.*, müsste man sich schon überlegen, wofür die Sonderregel für de.alt.* noch gut ist.
Ich weiss nicht, warum so viele das Usenet als gescheitert bezeichnen. Ein Medium, das von der Mitte der 80er bis etwa Mitte der 90er sozusagen das Monopol als weltumspannde Diskussionsplattform inne hatte, kann ich nicht als gescheitert ansehen, egal wie der aktuelle Zustand zu beurteilen ist.
Usenet stieß an soziale Grenzen und erwies sich als reform-unfähig. Der historische Stellenwert ist dabei uninteressant. Auch Segelschiffe bildeten einmal eine weltumspannende Handelsplattform. Wobei das Beispiel nicht ganz passt, weil das Problem eben nicht in der Technik liegt, sondern in der Einstellung.
Der historische Stellenwert ist sehr wohl wichtig. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Foren und Blogs, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Usenet-Diskussionen konserviert bleiben, viel grösser.
Das ist umso wichtiger, wenn man diejenigen Newsgruppen betrachtet, die immer noch bestens funktionieren und für die es ausserhalb des Usenet keinen adäquaten Ersatz gibt (IMO bestes Beispiel de.comp.text.tex).
UUCP genießt bei einigen Leuten religiöse Verehrung. So hat z.B. die Gruppe de.comm.uucp bereits mehrere Löschungsversuche überstanden, obwohl dort schon seit Jahren kein Traffic mehr ist. Bei Diskussionen über die technischnen Vorteile findet man aber schnell raus, dass die Leute bloß nicht bereit sind, etwas neues zu lernen. Denn natürlich könnte man Batches auch per scp verschicken. Und ja, das verbindet Host-Authentifizierung, Verschlüsselte Übertragung und Komprimierung in einem Kommando.
Ach, die leidige Fuchsschwanzgruppe de.comm.uucp. Für den Benutzer ist es doch schlichtweg egal, wie er seine Postings bekommt. Ob die jetzt über Glasfaser, Tauben-TCP/IP, UUCP oder Telepathie auf den Newsserver kommen, ist egal. Hauptsache, er kann mit einem NNTP-Client darauf zugreifen.
Die sozialen Probleme des Usenet sind offensichtlich.
Tolle Argumentation. Das bringt mir genau nichts. Da schwingt für mich nur ein "Wer es nicht selbst sieht, ist doof" mit. Aber auch schon bei den Usenet-Postings von dir, die mir bislang aufgefallen sind, habe ich nie begriffen, um was es dir wirklich geht und welche Lösungsvorschläge du hast. Aber vielleicht postest du ja noch ein paar Message-IDs.
Und seit dem letzten gescheiterten Lösungsansatz (Usenet II) tut sich gar nichts mehr.
Usenet II war für dich ein Lösungsansatz für die aktuellen Probleme des Usenet? Du erstaunst mich sehr. Usenet II war der Versuch, ein elitäres, abgegrenztes Usenet zu erschaffen, wie es in der verklärten Sichtweise einiger Admins vor der Lamerschwemme des Ewigen Septembers existiert haben sollte. Weder technisch noch sozial war Usenet II ein Fortschritt.
In dieser Situation den Blick starr auf obskure technische Vorteile gerichtet zu halten, ist Teil des Problems.
Du kannst anscheinend nicht zwischen der Technik und den Menschen, die im Usenet diskutieren, unterscheiden. Das Usenet hat (bzw. teilweise muss man schon 'hatte' sagen) unbestreitbare technische Vorteile.
Dass Menschen miteinander kommunizieren, kann man selbst mit der schlechtesten Technik kaum verhindern. Wenn ich also die Technik lobpreise, gebe ich absolut keine Wertung darüber ab, wie die Menschen miteinander in einem bestimmten Medium umgehen.
Du kannst mich zum Teil des Problems zählen, weil ich nicht weiss, wie man das Usenet verbessern kann oder was man tun müsste, um Altuser zu halten und es für Neuuser attraktiver zu machen. Aber sicher nicht deshalb, weil ich die Technik gut finde.
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http://www.pressetext.ch/pte.mc?pte=071018020
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Von Anonymer Feigling am Thursday 01. November 2007, 08:39 MEW (#34)
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Schmeiss weg den Dreck. Ich habe die Schnauze voll. Dort muss ja sogar den Amis sowies Tommies englische Sätze sezieren, weil sie wild mit Worten um sich schmeissen ohne sie zu verstehen und sich trotzdem für Experten halten.
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