Und hier sein ausführlicher und informativer Bericht:
WWW2002-Konferenz
Ein Grossteil des Weboffice-Teams der ETH war an der WWW2002-Konferenz in (haltet euch fest) Hawaii (im Sheraton Waikiki). Davon haben sie berichtet, das steht aber alles auch auf dem Web.
In der zweiten Hälfte des Berichts über die WWW-Konferenz hat Reto Ambühler (zieht euch den URI rein!) über sein Sabbatical an der University of California, San Diego erzählt. Er war am California Space Institute, das zur Scripps Institution of Oceanography gehört. Natürlich hat er sich auch während dieses Aufenthalts in San Diego mit dem Web beschäftigt. Das CalSpace hat als Webserver drei Linux-Kisten mit Apache im Einsatz, die sich gegenseitig überwachen. Für die Bewirtschaftung der Site setzen sie WebDAV ein und können auf die Unterstützung der Studenten zählen (die dürfen dort mehr mitarbeiten als an der ETH). Auch die Scripps Institution setzt Linux und Apache ein.
Der Webauftritt der UCSD wird von deren Bibliothek gemanaged. Die haben da allerdings einige personelle und administrative Probleme was zur Folge hat, dass Emails an webmaster@ucsd.edu nicht beantwortet werden (der Teamleader ist 6 Monate krankgeschrieben). Die Leute dort hätten Tränen in den Augen gehabt, als er von der personellen Ausstattung des Weboffice der ETH erzählt habe.
Ein weiterer eindrüklicher Moment sei der Besuch von Blue Horizon am San Diego Supercomputer Center gewesen. Diese Maschine hält im Moment Platz 8 auf der Rangliste der Supercomputer.
Corporate Design
Das Corporate Design der Uni ist vorgestellt worden. Es ist für die Fakultäten obligatorisch und für die Institute faktultativ (es benutzen es auch nur etwa 10% der Institute). Es gibt auch Zwischenlösungen (grosser Lacher im Saal, als diese Seite gezeigt worden ist). Kritikpunkte der Webdesigner: zu schmal (640 Punkte) und zu viel Weissflächen wegen der Navigation auf der linken Seite.
Das Design ist in vier Farben und zwei Variantionen erhältlich.
Auch das Corporate Design der ETH ist vorgestellt worden. Es wird voraussichtlich für alle Teile der ETH bis und mit Institute obligatorisch sein und im Zeitraum 2003 bis 2005 (150jähriges Jubiläum der ETH) eingeführt. Es sieht ein striktes Layout in drei verschiedenen Breiten (800, 1024, 1600) und elf verschiedene Farben vor. Die Idee ist, dass es zusammen mit einem CMS benutzt wird. Es werden aber auch Standalone Templates für Macromedias Dreamweaver bereitgestellt werden. Die Vorstellung ist nur kurz gewesen, aber mir hat das Design gefallen. Ich freue mich auf die ersten Seiten, die so daherkommen werden.
Content Management Systeme
Im Gegensatz zum Bereich Corporate Design ist hier die ETH schon weiter als die Uni.
Die ETH hat sich nach einem Evaluationsverfahren in dem Open Source und proprietäre Produkte angetreten sind für Silva, das auf Zope basiert, entschieden (Symlink-Bericht). Hauptpunkte in dem Evaluationsverfahren waren die Client- und Server-Unabhängigkeit. Die Client-Unabhängigkeit wird mit einem Browser-basierten System erreicht und die Server-Unabhägigkeit dank der Skriptsprache Python, die für Zope zum Einsatz kommt. Auf der mehr technischen Seite haben sie auf Einhaltung des wie Model-View-Controller Modells und Trennung von Inhalt, Logik und Layout geachtet. Dreamweaver sollte für die graphische Gestaltung nutzbar sein und für Open Source-Produkte war wichtig, dass es eine gewisse Verbreitung erreicht hat und kommerzieller Support erhätlich ist.
Die Wahl ist schliesslich auf Silva gefallen, das seine Wurzeln in einem Projekt für die Erasmus Universität in Rotterdam hat: dort wollte man eine Lösung für die Erstellung von Vorlesungsverzeichnissen für das Web und den Druck mit hunderten von verschiedenen Autoren (jeder Dozent ist für die Beschreibung seiner Vorlesung selber als Autor verantwortlich, nachher gibts selbstverständlich noch Editoren).
Das CMS der ETH soll sowohl als zentraler Dienst als auch dezentral für die Institute und Departemente zum Einsatz kommen. Das war auch ein Hauptkritik-Punkt bei den proprietären CMS: bei sovielen Installationen würden die Lizenz-Kosten schnell ins Unermessliche wachsen.
Die Demo von Silva hat mich sehr beeindruckt!
Die Uni ist noch nicht ganz so weit: sie arbeiten noch am Pilot-Projekt für die Uni-Online-Zeitung Unipublic (wird im Moment noch alles von Hand gemacht). Für dieses Pilot-Projekt haben sie sich für Wyona-CMS/Tomcat/Cocoon2 entschieden. Wichtigster Punkt dabei: Wyona unterstützt die Anbindung von externen WYSIWYG-Web-Editoren. Unipublic wird dabei Bitflux benützen (war auch schon auf Symlink).
Schlusswort
Der Workshop ist sehr interessant gestaltet gewesen und die richtigen Leute (Leute der Weboffices und Rolf Probala als Leiter von Corporate Communications der ETH) haben die Fragen aus dem Publikum kompentent beantwortet. Zur allgemeinen Erheiterung haben jeweils die neckischen Sticheleien zwischen ETH und Uni beigetragen. Das ging etwa so:
Uni: "Ätsch, wir haben halt schon ein Corporate Design."
ETH: "Irgendwo müsst ihr ja besser sein als wir."
Enorm ist die Materialschlacht gewesen. Zu Spitzenzeiten haben 4 Notebooks auf dem Redner-Korpus gestanden, beide Hellraumprojektoren sind benützt worden und der Beamer natürlich auch. Gelohnt hätte sich evtl. ein Hub oder Switch: dann hätten sie neben dem Kabel für den Beamer nicht auch noch immer das Netzwerk-Kabel umstecken müssen. :-)
Eine Frage schwirrt mir immer noch im Kopf herum: warum legen sich die Designer immer auf ein Breite fest?!
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