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Ok, ich habe versucht, im Web eine verständliche Erklärung zur Methodik zu finden - bisher ergebnislos. Die meisten "Erklärungen" verweisen auf irgendwelche Quantenphysiker, die es wissen müssten ;) In den allermeisten Fällen haben die Autoren offensichtlich auch keinen Blassen, was da wirklich vor sich geht.
Kann mir jemand (bin angehender Linguist und verstehe von Quantenphysik leider mehrheitlich nur Bahnhof) erklären, wie das abläuft?
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 21. April 2004, 17:30 MEW (#3)
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Prof. Maurer hat uns das kürzlich einmal etwas erklärt (natürlich sehr oberflächlich).
Es geht im Groben darum, dass man nach der Quantenphysik durch das "Lesen" von Information gleichzeitig auch Information zerstört, dies kriegen Bob und Alice (die beiden Kommunikationspartner) dann mit, da sie Rückabsprechungen machen.
So ist das Ganze natürlich sehr schwammig, aber es geht ja in erster Linie mal ums Prinzip...
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 21. April 2004, 19:23 MEW (#4)
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"Geheime Botschaften" von Simon Singh ( ISBN 3-423-33071-6 ) hat ein gut verstaendliches Kapitel ueber die Quantenkryptographie - uebrigens eine gute Ferienlektuere fuer Verschluesselungsinteressierte.
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wenn ichs richtig verstanden habe, wird zuerst ein einmaliger schluessel ausgetauscht. diese uebertragung geschieht durch photonen, welche wenn abgehoert so ihren quantenzustand aendern, dass der sender und empfaenger das bemerken. da ein einmaliger vollstaendig zufaelliger schluessel (kann z.B. durch messung von rauschen erzeugt werden) uebertragen wird, ist die kodierte nachricht nicht ohne schluessel entschluesselbar. Beweis hier.
Einfachere QuantenKryptoerklaerung hier
komplexer hier
hab allerdings noch nicht alles kapiert %-)
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Wie oft hat das die Menscheit wohl schon gehoert ;). Und wie oft wurde das schon wiederlegt?
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Wer gegen ein Minimum
Aluminium immun ist, besitzt
Aluminiumminimumimmunität
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Tja ich denke Mathematiker haben das noch niemals gesagt :)
Es ist nunmal so das es einen unterschied gibt zwischen Unwahrscheinlich und unmöglich.
Das One-Time-Pad ist alt bekannt, simple und trotzdem Informationstheoretisch absolut sicher: und das egal mit welcher Rechnerkapazität der Gegner arbeitet.
Zur Quantenkryptograhie. Hier wird im Artikel nur die halbe Wahrheit gebracht. Zur übertragung werden Lichtquanten eingesetzt. Leider ist es noch nicht möglich nur ein einzelnes Lichtquant zu senden. Diese Packete von Quanten sind aber unsicherer, da einzelne Lichtquanten entfernt wedern können ohne den Zustand des Packets zu verändern. Die bisher bekannten systeme haben alle diese Schwachstelle soweit ich weiss, von dem her hast du schon recht ganz sicher war das nicht. Trotzdem sind Bauernweisheiten nicht wirklich der Richtige ansatz um gegen unmöglich zu argumentieren :) Denn das System an und für sich ist absolut sicher.
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 21. April 2004, 22:46 MEW (#8)
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Der Quantenkryptografische Teil dient dazu, einen Schlüssel auszutauschen, den man dann über eine konventionelle Leitung als One Time Pad benützen kann. Wenn man die Information direkt über die quantenkryptografische Leitung schicken würde, könnte es ja passieren, dass ein Gegner einzelne Bits abhört. Das würde dann zwar detektiert, würde den Parteien aber nichts mehr nützen. Ebenso ist eine Man in the Middle Attack denkbar (d.h. die Parteien haben eine quantenkryptografische Verbindung mit dem Gegner, anstatt unter sich selber, merken dies aber nicht).
Die Verwendung des One Time Pads macht es einem Gegner zwar unmöglich, den Inhalt zu lesen, verhindert aber nicht, dass er den Inhalt ändern kann (indem er einzelne Bits flippt). Wenn der Gegner bei einer Banktransaktion die Position des Kontofeldes kennt (u.U. recht einfach, das kann er ja selbst ausprobieren) und die Kontonummer des Begünstigten errät (u.U. über Social Engineering auch recht einfach, viele Leute überweisen z.B. die Wohnungsmiete regelmässig) kann er über eine einfache XOR-Operation seine eigene Kontonummer einsetzen. Dagegen helfen Hashes, die möglicherweise aber nur berechenmässig sicher sind. Gegen eine Man in the Middle Attack hilft Authentifikation, die aber möglicherweise ebenfalls nur berechenmässig sicher ist, oder aber auch die physikalische Sicherheit der Leitung. Wenn das Verfahren aber in Zukunft breit genutzt werden soll, ist es wohl nicht mehr möglich, in jeden Haushalt eine physikalisch sichere Leitung zu bauen ...
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Ich finde die Ansaetze der Quantenverschluesselung interessant, aber total nutzlos fuer eine Bankueberweisung. Jedenfalls im Moment.
- Die maximale Distanz einer Quantenkrypto-Leitung ist begrenzt, im Jahr 2002 haben sie glaub grad mal 25km geschafft. Verstaerken ist nicht moeglich.
- Mit dem Public Key Verfahren haben wir eine Methode die ebenfalls zum Austauschen eines one-time pads geeignet ist, ueber herkoemmliche Leitungen. Das Verfahren ist zwar bekannt als theoretisch knackbar, aber dafuer schon gut erforscht.
- Die groessten Sicherheitsprobleme liegen nicht auf dem Weg, sondern auf den beiden Endsystemen. Denn dort werden die Daten entschluesselt.
Ich verstehe nicht, warum jemand diese Technologie jetzt auf den Markt bringen sollte. Bin allerdings froh dass jemand Geld reinbuttert, fuer irgendwas wird man die Technologie bestimmt brauchen koennen. Beamen waer halt schoen...
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Das Distanzproblem liesse sich bis zu einem gewissen Grade mit einer Art Repeater lösen (Signal aufnehmen, decodieren, neu codieren, weiterschicken). Allerdings müssen die natürlich konventionell gut gesichert sein (bewachter Bunker o.ä.).
Für Homebanking ist Quantenkryptographie sicher übertrieben, aber für den Verkehr von Banken untereinander oder grossen Firmen mit ihrer Hausbank könnte es eine gewisse Relevanz haben.
In der Schweiz haben die Konzernzentralen bzw. Hauptniederlassungen aller grossen Firmen im Umkreis von höchstens 10 Kilometern eine oder mehrere bedeutende Niederlassungen aller gängigen Banken (der Schweizer Grossbanken sowieso). Glasfaserkabel liegen in allen grösseren Städten - und oft sogar in Dörfern. Die physikalischen Einschränkungen sind also hier kein grundsätzliches Hindernis (und vermutlich auch in den meisten Grossstädten in anderen Teilen der Welt).
Interessanter wäre so ein Verfahren aber wohl schon für die Datentransfers zwischen den Banken. In der Schweiz läuft der Zahlungsverkehr über Swiss Interbank Clearing (www.sic.ch). Die sind vermutlich ebenso mitten in Zürich wie alle, die an die Daten dorthin schicken müssen.
Grüsse vom Knochen
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