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Veröffentlicht durch Raffzahn am Mittwoch 05. November, 06:58
Aus der keine-ahnung Abteilung
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dk schreibt "Heute (Äh, das war dann schon Gestern) wurde die erste Artifcial Intelligence Vorlesung aus Tokyo von Rolf Pfeifer übertragen. 'The AI Lectures from Tokyo not only make the concepts of modern Artificial Intelligence available to a wide audience, but also allow the study of community formation and distant learning in an open, interactive setting'. Mehr Informationen und Video Stream auf tokyolectures.org" Tokyo Lectures ist eine gemeinsamme Veranstaltung der Unis von Müchen, Peking, Tokio, Warschau und Zürich (as Logo ist wirklich bemerkenswert).
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< Abnehmen durch Overclocking | Druckausgabe | Wahlcomputer ja oder nein? > | |
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 05. November, 10:40 MET (#1)
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Ich persoenlich halte nicht besonders viel von Prof. Pfeiffer.
Warum?
o Zu mediengeil fuer einen Forscher.
o Wegen [*]
[*] Im folgenden moechte ich gar nicht erst auf die Def. von Intelligenz eingehen, ich kanns nicht definieren.
Alte AI war ja etwa die folgende Hypothese: Intelligenz laesst sich im (digitalen, silicium-basierten) Computer erzeugen, durch reinen Gebrauch von logischen Regeln (implementiert z.B. in PROLOG).
Neue AI postuliert, dass zur Erzeugung von Intelligenz, ein Koerper in einer Umgebung agieren muss (Embodiment). R.P. ist nun der (extremen) Meinung, dass dieser Koerper in 'unserer Welt' implementiert sein muss. Er schliesst damit die Moeglichkeit eines Agentens aus, der in einer virtuellen Welt (alles im Computer erzeugt, versteht sich) agiert. Seine Vorstellung ist mir zu eng gefasst.
Die Streitfrage laeuft wohl darauf hinaus, ob die physikalische Realitaet deterministisch ist oder nicht (was ja ueberhaupt nicht bekannt ist). Der Computer ist vollkommen deterministisch (ohne Einfluesse von aussen, wie z.B.irgendwelche Bits bei Polling von Maus Events). Sollte die physikalische Realitaet nicht deterministisch sein, muesste erst noch bestimmt werden ob die Simulation von Zufall (mit guten Zufallszahlengenaratoren) ausreicht, oder ob wirklich der Ansatz mit der 'extremen KI' verfolgt werden sollte.
Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen, wenn ein beliebiger Ansatz verfolgt wird, aber etwas von vorneherein auszuschliessen, ohne wirklich gute Begruendung, ist arrogant.
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 05. November, 14:22 MET (#2)
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Ich bin auch nicht ganz einverstanden damit, dass künstliche Welten nicht auch "reale" Welten sein können für intelligente Agenten.
Andererseits ist Pfeifer wirklich die Kapazität auf dem Gebiet der neuen AI neben Rodney Brooks (vom MIT). Er hat eine grosse Erfahrung, denn er hat vorher auch klassische AI gemacht. Das war aber eine Sackgasse. Deshalb verfechtet er jetzt einen 180° unterschiedlichen Ansatz (der m.E. sehr erfolgsversprechend ist). Pfeifer arbeitet sehr interdisziplinär. Viele Mathematiker und Informatiker sind brüskiert, wenn plötzlich ein Verhaltenspsychologe sich in "ihrem" Gebiet tummelt und erst noch gute Ideen hat (Pfeifer selbst hat Elektrotechnik studiert).
Dass er mediengeil ist, stimmt nicht. Er ist einfach einer der wenigen Professoren, die sich mit ihrer Forschung nicht im Elfenbeinturm verkriechen (das nenne ich arrogant). Pfeifer ist es wichtig, dass die Bevölkerung (die schliesslich auch seine Forschung bezahlt) über die neuen Erkenntnisse informiert wird und dass endlich der Mythos von der alten AI stirbt (viele meinen irrtümlicherweise immer noch, ein Schachcomputer sei etwas Intelligentes. In Wahrheit sind nur die Konstrukteure intelligent. Der Computer macht nichts anderes als Berechnungen und Bewertungen anhand von einprogrammierten Regeln. Er kann nicht die Stirne runzeln, er kann nicht plötzlich Go spielen, er kann nicht sprechen oder hören, er kann sich nicht bewegen).
Auch gegenüber Studierenden ist er zuvorkommend (was leider zuwenige Professoren sind). Seine Vorlesungen sind spannend und er bringt immer wieder neue Impulse in den sonst eher eintönigen Lehrplan einer Universität. Nicht umsonst ist er von den Studierenden der Universität Zürich zum besten Professor erkoren worden. Das wird man nicht einfach so, das muss man sich verdienen.
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Welche Zusartzinformation gibt die Wahrnehmung der
Körperlichkeit des Vortragenden zum Thema ?
Ausserdem hat man 30% Zeitverlust bei der Wahrnehmung von gesprochenem Text gegenüber gelesenem.
Symlink wird herzlich gebeten, solch rücksichtslose
Selbstdarstellung zu ignorieren und schlicht auf den
Text zu verweisen, wenn es den denn gibt.
Hartmut Oldenbürger
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