Das war nötig, da SourceForge schon seit über einem Jahr keinen Code ihrer Plattform mehr veröffentlicht hat.

Ich erinnere mich aber dunkel, dass man Sourceforge auch kaufen kann (und damit auch Anspruch auf den Sourcecode unter der GPL hat). Heisst das jetzt, dass es niemand gekauft hat, oder dass niemand den Source anschliessend veroeffentlicht hat (was er ja explizit darf)?

Nein. Das wäre der Fall, wenn SF3.0 noch unter GPL stehen würde. Tut es aber nicht.

Die GPL enthält eine Passage, nach der es möglich ist, die Lizenz nachträglich zu ändern, sofern alle beteiligten Entwickler damit einverstanden sind^[1]. Die bisherigen Releases bleiben dabei unter GPL. Genau das hat man hier gemacht.

[1] Das gilt natührlich nicht, wenn die Software aus rechtlichen Gründen GPL sein muss e.g. wenn sie Code von einer anderen GPL-Anwendung enthält.

Ah, richtig (tschuldigung). Der Urheber an sich darf selbstverständlich jederzeit die Lizenz ändern. Die von mir erwähnte Passage (Punkt 10) bezieht sich lediglich darauf, wenn man GPL-code in seinem eigenen, nicht-GPL Programm verwenden will. Und auch dieser Punkt 10 erklärt nichts, was nicht ohnehin schon gesetzlich so geregelt ist. Er dient vermutlich lediglich der Klarstellung.

Nein. Wenn du eine Software hast, so liegt immer eine Kopie der Lizenz bei, oder eine Angabe, wo du diese beziehen kannst (ausser bei DJ Bernstein, aber der zählt hier nicht ;-). Die Software kannst du nach den Bedingungen dieser Lizenz nutzen, und daran kann niemand etwas ändern. Ausgenommen sind Lizenzen mit Terminierungs- oder Änderungsklausel, aber die GPL (und übrigens auch die BSD-Lizenz) hat keines von beidem.

Das ist übrigens auch ein Hauptkritikpunkt an PublicDomain: Manche argumentieren, weil keine Lizenz bestehe, könne der Urheber die Bedingungen jederzeit ändern. Zumindest in der Schweiz ist das aber nicht so: Auch wenn keine geschriebene Lizenz mitgegeben wurde, so besteht trotzdem automatisch ein Vertrag.