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Tele2 klagt Swisscom an
Veröffentlicht durch Ventilator am Montag 13. August, 12:55
Aus der Schlagen-und-Klagen Abteilung
Telekommunikation xilef schreibt "Der Schweizer Telefondienstanbieter Tele2 gibt in einer Pressemitteilung bekannt, dass er bei der Wettbewerbskommision (WEKO) eine Klage gegen die Swisscom eingereicht hat. Die Swisscom missbrauche ihr Monopol für die letzte Meile..."

" Dabei gehts im wesentlichen um drei Punkte:
  • Wenn Kunden bei der Swisscom gewisse Telefonnummern (0900) streichen, können sie keine Call-By-Call Gespräche über andere Anbieter mehr machen.
  • Swisscom soll Dienstleistungen, die andere Anbieter aus technischen Gründen nicht anbieten können, nicht ausschliesslich nur an Swisscom Kunden verkaufen dürfen.
  • Swisscom legt ihren Rechnungen für die letzte Meile Werbung bei, was ein diskriminierender Wettbewerbsvorteil sei.
"

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    Schwachsinn (Score:1)
    Von bass (r00m@mail.ru) am Monday 13. August, 13:28 MET (#1)
    (User #11 Info)
    Also diese drei Punkte sind meiner Meinung nach Schrott:
    • Hoffentlich kann ich keine Nummern mehr wählen , wenn ich diese explizit sperren lasse.
    • Wieso nicht? Ich darf Word auch nur benutzen, wenn ich bei MS Geld abliefere.
      Ausserdem können technische Gründe gelöst werden. Haben die kein Geld?
    • Jeder der jetzt bei Tele2 ist war früher ziemlich sicher bei der Swisscom und hat (billigerer Tarife wegen?) zu Tele2 gewechselt. Da bin ich doch froh, wenn mich die Swisscom über neue, billigere Tarife informiert, oder?

    Re:Schwachsinn (Score:3, Informativ)
    Von xilef (felix+symlink@nice.ch) am Monday 13. August, 14:06 MET (#2)
    (User #354 Info) http://www.nice.ch/~felix/
    Zum ersten Punkt: Wenn jemand 0900er-Nummern sperren lässt, will er/sie nicht unbedingt automatisch auch die 107xx-Nummern sperren. So wird zum Beispiel das telefonieren mit einem alternativen Telefondiensteanbieter per Call-by-Call verunmöglicht, obwohl man das gar nicht wollte.
    Re:Schwachsinn (Score:2)
    Von De'naa (denaa§gmx.ch) am Monday 13. August, 14:56 MET (#3)
    (User #238 Info)
    Das ist natürlich wirklich schwach.
    Allerdings dürfte doch diese Fehlfunktion Swisscom selbst auch benachteiligen, wenn der Kunde eine andere Anbieterin "preselected" hat (korrgigier mich wer, wenn ich mich irre).
    Re:Schwachsinn (Score:1)
    Von bones am Monday 13. August, 14:58 MET (#4)
    (User #481 Info) http://www.p-guhl.ch
    Vorsicht mit Pauschalurteilen.

    Zum 1. Punkt: Das mit der Nummernsperrung scheint, gemäss xlief, wirklich im Argen zu liegen. Um das System zu beurteilen muss man es auf jeden Fall erst einmal kennen.

    Zum 2. Punkt: Für MS-Word gibt es Alternativen, die Dir vom Hersteller ins Haus geliefert werden können, ohne das MS das überhaupt nur mitkriegt.

    Zum 3. Punkt: Ich telefoniere so selten, dass es sich für mich nicht lohnt, Preise zu vergleichen und Anbieter zu wechseln. Ausserdem hat mich die Werbekampagne mit dem Joker, die die Swisscom damals verbrochen hatte, extrem aufgeregt. Sie war in Art und Tonfall einfach völlig ausserhalb der Dinge, die ich ertragen kann. Deshalb hätte ich auf diese Prospekte sehr gut verzichten können.

    Grüsse vom Knochen
    Re:Schwachsinn (Score:1)
    Von bass (r00m@mail.ru) am Monday 13. August, 15:30 MET (#5)
    (User #11 Info)
    ok. 1. scheint ein Problem zu sein 2. leider gibt es keine Alternativen > die andere Anbieter aus technischen > Gründen nicht anbieten können 3. lässt Du Dich so von Werbung beeinflussen, dass Du Dich darüber aufregst? Das kann ich nicht nachvollziehen, Werbung beachte ich (praktisch) nie.
    Re:Schwachsinn (Score:1)
    Von bones am Monday 13. August, 15:54 MET (#6)
    (User #481 Info) http://www.p-guhl.ch
    Zu 3: Besagte Werbung lief überall (Kino, TV, Papier) und war wirklich eine Ausnahme der unrühmlichen Art. Ich lasse mich durch Werbung nie aus meiner kritischen Grundhaltung herausholen. Trotzdem benutze ich sie als Vorselektion (gute Werbung = kann man sich anschauen, wenn es für diesen Zweck nicht bereits ein Produkt gibt, das man schon kennt und schätzt; schlechte Werbung = /dev/null). Ausserdem bin ich nun mal WebPublisher (hat immer auch etwas mit Marketing zu tun).

    Zu 2. Na schön, das mit den technischen Gründen... Aber MS ist auch nur ein Quasi-Monopolist (so gesehen liegt das Problem eher in dem Beispiel, das Du bereits ausgewählt hast). Auf den für die Textverarbeitung absolut unerlässlichen Dingen hat MS kein Monopol.

    Bei der "letzten Meile" ist der Haken, dass Swisscom immer noch ein echter Monopolist ist. Wenn also Swisscom gewisse Daten und Spezifikationen nicht herausgibt (nicht bewiesen) und sie selber nutzt, um Produkte zu verkaufen, die nur aufgrund des zurückbehaltenen Wissens funktionieren (auch nicht bewiesen) und diese dann ausschliesslich Swisscom-Kunden anbietet (auch nicht bewiesen) hätten wir genau das, was Tele2 der Swisscom vorwirft.

    Grüsse vom Knochen
    Re:Schwachsinn (Score:3, Tiefsinnig)
    Von De'naa (denaa§gmx.ch) am Monday 13. August, 17:05 MET (#7)
    (User #238 Info)
    Bei der "letzten Meile" ist der Haken, dass Swisscom immer noch ein echter Monopolist ist.

    Quatsch. Swisscom hat den unfairen Vorteil, beim Verscherbeln des entsprechenden PTT-Teils an private Aktionäre ein bestehendes Telefonienetz quasi gratis mitbekommen zu haben, und es jetzt schon zu haben. Das ist aber nur ein Quasi-Monopol: WWL, Powerline, Cablecom, Satelliten, Mobilfunk, selber Kabel ziehen...
    Wer eine Alternative schaffen will, kann (und tut) es auch. Offenbar ist es aber billiger, Swisscom-Bashing zu betreiben und die WEKO mit Klagen einzudecken. Als ob grade die Firmen, die am lautesten schreien, sich auch nur ein Jota anders als Swisscom verhalten würden...

    Re:Schwachsinn (Score:1)
    Von bones am Monday 13. August, 20:03 MET (#8)
    (User #481 Info) http://www.p-guhl.ch
    Naja, da habe ich mich hinreisen lassen. Das mit "echter Monopolist" ist meine Interpretation des Textes im Artikel. Die steht da so nicht drin. Es steht nur "Monopol" (also bloss faktisch ein Monopol - ob nun durch wirtschaften oder staatlich garantiert oder was auch immer ist damit nicht spezifiziert).

    Aber eigentlich ist der Unterschied auch nicht gar so gross. Keiner der Mitbewerber hatte diesen Vorteil (ja, sie hatten Netze, aber die gingen für gewönlich nicht direkt in die Wohnungen hinein). Also kann die Swisscom tatsächlich schwächere Bewerber aus dem Markt werfen, weil sie so ein Netz mit "letzter Meile" hat (aber, um es zu betonen, es ist absolut nicht erwiesen, dass sie das tut). Wenn sie es aber tut hat sie mit grosser Wahrscheinlichkeit gegen ein Gesetz verstossen. Dann ist es am Ende unerheblich, wer klagt. Das Gesetzt schützt sogar Verbrecher bis zu einem gewissen Masse. Wenn Du jemanden ermordest, der zufälligerweise selbst ein Dieb war, kommst Du trotzdem ins Gefängnis.

    Ich werde weder von Tele2 noch von Swisscom bezahlt also behaupte ich auch nicht, dass die einen besser oder schlechter seien, als die anderen.

    Aber mein Standpunkt ist halt doch, dass Anschuldigungen im Stile von "Schwachsinn" verdammt riskant sind. Da müssen die Dinge, die man sagt, schon zu 95% stimmen!

    Re:Schwachsinn (Score:2)
    Von De'naa (denaa§gmx.ch) am Tuesday 14. August, 10:01 MET (#9)
    (User #238 Info)
    Aber eigentlich ist der Unterschied [Monopol faktisches Monopol] auch nicht gar so gross.

    In Bezug auf die realen wirtschaftlichen Möglichkeiten stimmt das. In Bezug auf die juristischen Möglichkeiten aber (und darum geht es doch bei einer Klage?) ist der Satz "Dienstleistungen [...], welche die anderen Mitbewerber aus technischen Gründen nicht anbieten können" eine Zwecklüge. Die Mitbewerber sind wirtschaftlich nicht in der Lage oder nicht Willens, ein eigenes Last-Mile-Netz aufzuziehen, auf dem sie dann all diese Dienste anbieten könnten.

    Aber mein Standpunkt ist halt doch, dass Anschuldigungen im Stile von "Schwachsinn" verdammt riskant sind. Da müssen die Dinge, die man sagt, schon zu 95% stimmen!

    Der letzte Satz, finde ich, trifft weit eher auf die Anklage durch Tele2 zu als auf die Meinungsäusserung mit dezidierter Ausdrucksweise, auf die du dich beziehst. Von den drei zitierten Punkten halte ich gerade den ersten für halb berechtigt. Halb deshalb, weil diese undifferenzierbare Nummernsperre die Swisscom selbst genauso sabotiert wie jede andere Call-by-Call-Anbieterin auch (Irrtum vorbehalten).

    Ich halte diese Tele2-Klage deshalb aber durchaus nicht für Schwachsinn. IMHO hat sie ohnehin nicht die Behebung von rechtlichen Missständen zum Ziel, sondern in erster Linie die Rufschädigung einer Konkurrentin. Und als solche hat sie ihren Zweck in den Köpfen der KundInnen zweifelos bereits erfüllt.

    Re:Schwachsinn (Score:2, Interessant)
    Von bones am Tuesday 14. August, 12:03 MET (#10)
    (User #481 Info) http://www.p-guhl.ch
    Naja, wofür wurde denn Microsoft angeklagt? Die hatten ja nie ein staatlich garantiertes Monopol. Trotzdem scheint es möglich zu sein, dass sie Gesetz verletzt haben. Aber das ist ohnehin US-Recht.

    Du hast aber recht damit, dass der Satz "...aus technischen Gründen nicht anbieten können..." nicht recht stimmt. Technisch ist es in jedem Fall möglich, die "letzte Meile" selbst zu überbrücken. Die Swisscom wird keine Maulwürfe dressieren, um die Kabel der Konkurrenz wieder auszugraben, weil sie sich damit auf sehr plumpe Weise strafbar machen würde.

    Das Problem von Tele2 ist, dass die Swisscom diese Drähte quasi "vom Staat geschenkt" bekommen hat. Die Konkurrenten (alle!) wollen nun natürlich verhindern, dass die Swisscom daraus irgend einen Wettbewerbsvorteil zieht, an dem sie nicht selbst auch gut verdienen. Sie setzen halt unterschiedliche Methoden ein und gehen unterschiedlich weit. Die Richter werden entscheiden müssen, ob die Swisscom so einen Vorteil ziehen darf oder nicht (wenn sie das schon getan haben wird wenigstens der Prozess kurz).

    Dass die meisten Klagen, erst recht auf der Ebene von grösseren Firmen, stark auf PR-Wirkung ausgerichtet sind, ist mir bewusst. Aber das Spiel kann die Swisscom ja sicher genau so gut spielen, wie Tele2. Die Seite, die den Prozess gewinnt, wird den Sieg auf jeden Fall ausschlachten und der Verliererpartei propagandistisch eins auf den Deckel geben.

    Punkt 2 (wie gesagt, der scheint, jedenfalls im Artikel, schlecht begründet) und vor allem 3 der Anklage basieren darauf, dass momentan wirklich fast kein Festnetzkunde in der Schweiz ohne Swisscom-Rechnung und letzte Meile auskommen kann. Das basiert wiederum auf der Tatsache, dass die Swisscom Teile des Netzes "geschenkt" erhielt, die zur Zeit noch von fast keinem Konkurrenten umgangen werden können (nicht, weil es technisch unmöglich wäre, sondern weil die Investitionen hoch sind, das Bauen eine gewisse Zeit dauert und man dem Kunden erst mal erklären muss, wieso er jetzt ein neues Kabel oder einen Funkempfänger braucht).

    Diesen Kanal der Rechnungen für die letzte Meile als Werbekanal zu nutzen, der ausser der Swisscom keinem der Konkurrenten in diesem Masse zur Verfügung steht, ist tatsächlich nicht fair.

    Natürlich kann mir jeder Telefon-Anbieter Werbung ins Haus schicken, aber er hat keine Garantie, dass die Couverts überhaupt geöffnet werden. Offensichtliche Werbebriefe von Firmen, mit denen ich keine Vertragsbeziehungen unterhalte gehen schon mal direkt ins Altpapier. Die Swisscom-Rechnung macht das nicht (auch die kenne ich von aussen). Da fliegt nur der Prospekt, den ich aber bei der Gelegenheit immerhin schon in der Hand hatte.

    Fazit: Bei Punkt 3 besteht ein echter Vorteil der beklagten Firma gegenüber der Konkurrenz. Die Beweggründe des Klägers sind für die Beurteilung der Rechtmässigkeit dieses Vorteils irrelevant.

    Grüsse vom Knochen
    Re:Schwachsinn (Score:2)
    Von De'naa (denaa§gmx.ch) am Tuesday 14. August, 13:29 MET (#11)
    (User #238 Info)
    [...] dass die Swisscom diese Drähte quasi "vom Staat geschenkt" bekommen hat.

    Jein. Was wir beide bisher vernachlässigt haben: Die Swisscom und deren rechtliche Vorgänger haben jahrelang satte Gewinne an den Bund abgeliefert, als jener noch Besitzer resp. Hauptaktionär war. Gut möglich, dass dadurch die Investitionen in die letzte Meile samt Verzinsung abgegolten sind (weiss jemand näheres?).
    Andererseits bleibt natürlich die Bevorzugung durch den üppigen zeitlichen Vorsprung bestehen.

    Bei Punkt 3 besteht ein echter Vorteil der beklagten Firma gegenüber der Konkurrenz. Die Beweggründe des Klägers sind für die Beurteilung der Rechtmässigkeit dieses Vorteils irrelevant.

    Ja, der Vorteil besteht. Ja, er ist unfair. Fairness und Nivellierung der Vorteile sind im real existierenden Kapitalismus aber irrelevant. Ich bezweifle, dass es sich mit dem hiesigen Verständnis von freier Marktwirtschaft vertragen würde, wenn nur die Konkurrenten der Swisscom ihren Rechnungen Werbung beilegen dürften, bloss weil die Swisscom den umfassensten Kundenstamm hat. Ich bezweifle weiter, dass eine solche Benachteiligung an der Durchschlagskraft eines solch überwältigenden Werbebudgets wie das der Swisscom gross kratzen würde.

    Ich finde halt, gewisse Swisscom-Konkurrenten müssten sich schon langsam für eine Hauptlinie entscheiden: Entweder sie wollen den Dschungel des freien Wettbewerbs - dann müssen sie auch akzeptieren, dass kein Löwenbändiger die grösseren Raubtiere daran hindert, ihnen das Futter wegzufressen. Oder sie finden ein bisschen staatlichen Protektionismus ganz gut - dann sollten sie sich aber konsequenterweise das Lamentieren über echte oder eingebildete Monopole verkneifen.

    Re:Schwachsinn (Score:1)
    Von bones am Tuesday 14. August, 14:46 MET (#12)
    (User #481 Info) http://www.p-guhl.ch
    OK, da bin ich einverstanden.

    Im Grunde bin ich froh, dass der Staat den Löwen (und auch den Flöhen) gelegentlich ein paar Schranken setzt. Der reine Kapitalismus ist ein gar gefrässig' Vieh. Dass es die Sache nicht unbedingt übersichtlicher macht scheint, nach allem, was ich bislang gesehen habe, unvermeidlich. Wenn jeder die Chance hat, ein Ungleichgewicht gerichtlich auszugleichen, versucht es halt so mancher.

    Grüsse vom Knochen

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