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MS und Linux im deutschen Bundestag |
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Veröffentlicht durch Raffzahn am Freitag 01. Februar, 20:10
Aus der nebelwerfer Abteilung
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Wie auf einem Heiseartikel zu lesen ist hat Kurt Siebold, MS Chef in D jetzt in bester FUD Manier zur 'Linux im Bundestag' Initiative Stellung genommen
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Mit Aussagen wie
Sibold wehrt sich vor allem gegen das Argument, dass demokratische Gründe für Open Source sprechen würden: "Was hat aber eine Entscheidung für oder gegen ein Betriebssystem mit 'demokratischen Spielregeln' und 'Pflichten eines demokratischen Staates' zu tun?" Eine Entscheidung für den Einsatz von Microsoft-Produkten sei keine undemokratische Entscheidung und dürfe das auch nicht sein. Die Petition sei eine öffentliche Diskriminierung der Microsoft-Produkte und -Dienstleistungen. "Wie meine 1300 Mitarbeiter in Deutschland sich bei solchen Anschuldigungen fühlen, habe ich über zahlreiche e-Mails bereits erfahren", heißt es in dem Brief.
und dem Hinweis
"im Interesse einer besten Lösung für die Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren."
und
Die Debatte sollte "auf einer Bewertung der Kosten und Leistungsfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen im Licht der Bedürfnisse der Anwender" basieren
wird FUD bester Microsoftsche prägung gemacht.
Es ist völlig richtig, daß eine Entscheidung für Microsoft nicht Undemokratisch ist.
Der Einsatz von MS Produkten währe nicht gegen die Demokratie gerichtet - soweit hat er schon Recht. Das Problem liegt eher darin das eine Entscheidung für Open Source für die Demokratie vieleicht förderlicher währe als eine Entscheidung für MS, welche nur den Status Quo bewahrt.
Wenn wir uns jetzt aber an dieser 'Demokratiediskusion' festhalten (lassen), dann wird der eigentliche Punkt komplett aus den Augen verschwinden: daß es sich auch um eine Wirtschaftsentscheidung handelt. Open Source für eine Deutsche Verwaltung bedeutet auch das hierzulande Programme angepasst und entwickelt werden müßen - und diese Anpassung und Entwicklung führt dazu das die Angebotssituation hierzulande verbessert wird und internationale Konkurenzfähigkeit entsteht ... wenn die Erfahrung nämlich da ist, dann kann man die auch in anderen Projekten weiterverwenden. Entsteht die nur in Übersee, dann werden wir Importieren, nicht Exportieren.
Und dieser Effekt ist nicht beschränkt auf die direkten Investitionen die durch die Bundestagsverwaltung erfolgt, nein viel wichtiger ist die dadurch ausgelöste Akzeptanz auch für andere Projekte. Wenn der Bundestag Open Source einsetzen, dann werden auch andere Verwaltungen folgen. Fragen diese bei ihren Liferanten Open Source Leistungen nach, so werden die natürlich liefern (Gerade Siemens sollte z.B. sehr erfreut sein, daß der Trend wieder Richtung Unix geht - Jahrelang war man Haus- und Hofliferant mit den Sinixrechnern der RM und MX Serie und hat viele Leute die da, nun halt im Linuxumfeld wieder anknüpfen könnte). Hat die Industrie erst mal gesehen das da Geschäft zu machen ist, dann wird sie auch zulangen.
So gesehen ist der Linuxeinsatz im Bundestag ein Schulbeispiel wie eine Regierung mit geringsten Mitteln Wirschaftsfoerderung betreiben kann, indem eine wuenschenswerte Entwicklung unterstützt wird. Wenn dann noch die Versprechung dazu kommt das es nichtmal teuerer wird als Investitionen die eh anstehen, was will man dann mehr. Es ist alleinigst eine Frage des politische Willens.
Aber zurück zum MS-FUD, eine Waffe die MS immer dann Einsetzt wenn sie meinen nicht anders zu können. MS sieht sich hier auf der Verliererstraße nicht kurzfristig - ganz im Gegenteil. der Auftrag währe zwar nicht unbedeutend, und mit kräftig Prestige verbunden, in der aktuellen Bilanz aber nicht mehr als eine Fußnote. Es sind die langfristigen Auswirkungen die sie schrecken. Daher der Doppel-FUD mit der 'Demokratiefrage'.
Und damit, falls jemand doch auf die Idee kommen sollte selbstständig zu Denken und den Blick auf die Wirtschaft zu lenken werden die MS Mitarbeiter ins Spiel gebracht ... als Wähler und potentielle Betroffene, die natürlich Angst um Ihren Arbeitsplatz haben müssen. Klassisches FUD - die Arbeit an sich verschwindet ja nicht, und auch wenn Open Source eingesetzt wird, dann werden die Anpassungen und der Einsatz nicht von unbezahlten Hobbybastlern gemacht, sondern von den gleichen IT/Consultingfirmen wie bisher - die dann natürlich durchaus mehr Mitarbeiter brauchen können.
Und dann bleibt noch der Sicherheitsaspekt - der wird zwar in dem aktuellen Schreiben nicht angesprochen, aber man muß das Shared Source Angebot von MS ebenfalls der FUD Taktik zuordnen. Klar, es ist ein kleines auch entsprechenden Stellen der Bundestagsverwaltung sammt und sonders alle MS Sourcen zu geben (bzw. denen Zugriff zu geben), so das von dort aus jederzeit nachgeschaut werden könnte. Tatsache ist jedoch das eine systematische Untersuchung aus Personal- und Geldgründen nie stattfinden wird. Und damit ist das wieder genauso unsicher wie Closed Source.
P.S.: Den Nebenbei so wichtigen weiteren Aspekt der Unabhängigkeit kann man natürlich auch Pro-Open Source verwenden, aber da setzt das MS FUD auch wohlweislich nicht an.
P.P.S.: Eigentlich ist das Open Source Thema eine der größten Wahlchancen für den Bundesschröder. hier kann man nicht nur mit wenig Geld zukunftsweisende Wirtschaftspolitik machen, sondern aich auch als Neuerer verkaufen, der die Ideen der 'Informationselite' die er so gerne ansprechen will nicht nur hört sondern auch anpackt... Ich hab nur die Befürchtung, daß die Chance auch wieder vergeigt wird - wenn sie überhaupt bemerkt wird.
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Wedo hat während ich den Artikel geschriueben habe das gleiche Thema eingesendet - ich wollt Euch seine Gedanken mal nicht vorwnthalten:
Weedo schreibt "Nachdem hier an dieser Stelle ja schon über die Petition bundestux.de für die Einführung freier Software im Bundestag berichtet wurde, hat der Vositzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschlang einen offe nen Brief veröffentlicht.
Auch heise.de hat einen Artikel dazu.
Letztendlich sagt Kurt Sibold (eben besagter Autor des Briefes), dass es nicht undemokratisch ist, proprietäre Software im Bundestag einzusetzen, sondern die für die Mitarbeiter beste Lösung zu finden ist. Weiterhing meint er, solle die Diskussion wieder auf die sachliche Ebene zurückgeführt werden.
Herr Sibold scheint da IMHO doch etwas zu vergessen:
Es geht hier auch darum, Bürger nicht dazu verdammen, teure propriäre Software zu kaufen, um mit Behörden in Kontakt zu treten.
Ironsichweise befindet sich unter dem Artikel die Möglichkeit, diesen als Word-Dokument herunterzuladen - soviel zu Thema von öffentlicher (offener) Verwaltung, wie es sich Microsoft allem Anschein nach vorstellt."
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Hää? Hat der Typ noch alle Tassen im Schrank?
Es scheint mir, als hätte der keinen blassen Dunst von Demokratie: Demokratie ist, wenn das Volk entscheiden kann. Und dazu macht man Unterschriftensammlungen. Für den Herrn Kobold, ääh tschulligung, Siebold ist also Demokratie, wenn MS den Verantwortlichen was zahlt, dass die dann MS nehmen.
Und der mit der Diskriminierung ist ja oberlächerlich! Wie sehr werden wir von Microsoft diskriminiert! Das steht nun wirklich in keinem Verhältnis!
Aber die Gerechtigkeit wird Siegen! Das hat kürzlich auch grad IBM bestätigt.
Letztes Jahr hatte ich schwer an Linux gezweifelt. Und da war ich bei weitem nicht der Einzige. Aber seitdem sich Microsoft derart fies in den Kampf legt, hab ich gemerkt: so schlecht ist ja Linux auch wieder nicht, wie ich eine Zeitlang fast dran zu glauben drohte. Die Kernel werden wieder besser und die Software wieder schneller. Und nun bin ich überzeugt. MS wird (in der jetztigen Form) bald nur noch Geschichte sein. Vielleicht nicht so schnell, wie viele erhoffen, aber bald.
Yeo °schnaub°
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an die demokratie glaube ich schon lange nicht mehr. an das gesetz mitlerweile auch nicht mehr. da wird microsoft doch tatsächlich in den usa freigesprochen. aber das ist ein anderes thema. es würde mich freuen, wenn linux immer mehr verbreitung finden würde. aber leider verkommt linux teilweise auch zu einer spielwiese. besonders als programmierer hat man probleme damit qt, gtk oder weiss er teufel noch vorzuziehen.
was microsoft betrifft, glaub ich auch nicht, dass es so weiter gehen kann. ms wird sich selber ins abseits schiessen mit ihrer recht speziellen philosopihie.
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Aha, wir vernehmen mal etwas zum Thema Bundestagsverwaltung... mal vom FUD abgesehen, bitte er ja auch um eine sachliche Diskussion. Die Frage allein bleibt, sind alle Beteiligten bereit auch sachlich zu Diskutieren? Wenn A auf B einschlaegt und B auf A ist ein Dialog nicht mehr moeglich, egal ob FUD oder Flame, man redet dann anneinander vorbei. Als die Welt noch gut war hat am einfach "Falme off" verwendet...
Die Argumentation warum die Einfuehrung von Linux im Deutschen-Bundestag nun unbedingt wirtschaftlich sinnvoll sein muss kann ich leider nicht nachvollziehen.
a) Es gehen vermutlich genauso viele Arbeitsplaetze verloren wie neue entstehen, ggf. sogar mehr, denn ein paar Zeilen Code kann man ja aus schon vorhandenen nehmen.
b) Ich habe so das Gefuehl die Bundestag Leute wollen dann evtl. einen "starken" Partner, wird da dann nicht IBM auf den Plan stehen? Money -> USA
Politik hin oder her, es handelt sich um eine wirtschaftliche Entscheidung. Wenn die Herren doch einfach mal die Spezifikationen machen wuerden, Kosten-Nutzen Analyse, fertig, einfachste BWL. Ob nun OS foerdern oder nicht gehoert in eine ordentliche Bundestagsdebate! Jawohl! Das ist dann naemlich auch Demokratisch, und dann hat es Rechtsstaatlichen Charakter. RTFB - Why do we need source code?
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IMHO ist die Demokratiefrage sehr
wichtig. Aber sie muss zunächst mal
richtig definiert werden. Es geht dabei
ja gar nicht darum, ob die Entscheidung
für/gegen Windows/Linux demokratisch gefällt
wird (durch Abstimmung in welchem Gremium
überhaupt ?). Wenn es um kaufbare Güter
geht, entscheidet der Käufer, also das Geld.
Das gefällt mir zwar auch nicht immer, aber
das müssen wir jetzt nicht auch noch
diskutieren.
Es geht viel mehr darum, dass die Kontrolle
des Users über seine eigenen Daten eine
zentrales Element der Demokratie ist. Das
mag jetzt zwar etwas weit hergeholt tönen,
aber wenn ich nicht mehr sicher sein kann,
wer meine Daten vom PC irgendwohin entführt,
wie soll dann noch freie Meinungsäusserung
funktionieren. Und diese Kontrolle habe ich
letztlich nur, wenn ich das Betriebssystem
offen vor mir liegen habe.
Closed Source Anwendungung können
in einem Open Source Betriebssystem keine
Daten verschicken, wenn das Betriebssystem
dies blockiert. Wenn die Applikation Open
Source ist aber das Betriebssystem nicht,
kann das Betriebssystem immer noch ohne
Wissen des Anwendungsprogramm Daten 'entführen'.
Wer das Betriebssystem kontrolliert,
kontrolliert den PC. Tönt banal. Aber die
Auswirkungen sind total.
maNic
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nicht dass mich das begeistern würde. die ganze diskussion finde ich grundsätzlich fruchtbar. ein entscheider müsste sich gerade von maNics argument überzeugen lassen, wenn er die betriebswirtschaftlichen punkte schon nicht zählen lässt. wer das betriebssystem beherrsct, beherrscht auch den pc. leider ist es aber auch so, dass wer den desktop beherrscht, die macht über die entscheider besitzt. wenn siebold nur einmal ein KDE gezeigt hat, ist er mit seiner "anwenderfreundlichkeit" und den benutzerbedürfnissen beinahe schon am ziel. benutzer kennen nur MS. gerade die tippmasell und der bayrische bundestagsabgeordnete würden sich wehren, wenn sie plötzlich etwas neues lernen müssten. in diese bresche schlägt MS und da spielen here ideologische argumente keine rolle mehr.
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wieso zeigt keiner dem deutschen bundestag mal staroffice? das wäre ein argument...
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Von Anonymer Feigling am Monday 04. February, 11:22 MES (#8)
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Der Artikel wurde definitiv nicht mit Winword geschrieben, oder zumindest ohne dessen Rechtschreibpruefung, sonst laese er sich nicht so grausam.
Sicher, die Argumente sind gut und stilistisch ist der Beitrag super, aber die unendlich vielen Tippfehler nerven wahrscheinlich nicht nur mich.
Aber jetzt werden wahrscheinlich alle ueber mich herfallen, denn es schickt sich ja heutzutage nicht mehr korrektes Deutsch zu schreiben. (Oder irgendwer findet hier einen Rechtschreibfehler und faengt an darauf rumzureiten. Oder, wenn keiner drin sein sollte, zumindest auf meinen (Nicht-)Umlauten.)
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Ich glaube, es ist auch heute noch so, dass Bewerbungsschreiben mit Schreibfehlern als erste aus dem Haufen fliegen.
Ich finde das brutal (bin fast sicher selber auch schon deswegen aus einem Bewerbungsprozess geflogen), aber eigentlich ist's ja schon richtig.
Grüsse vom Knochen
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http://www.bundestux.de/support.php zeigt jetzt bald 15'000 Unterstützer (während ich schreibe könnte diese Schwelle schon übersprungen werden)! Es tut sich was (mehr als ich zu hoffen wagte)!
Grüsse vom Knochen
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