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Orbit-Keynote von Jon "maddog" Hall
Veröffentlicht durch Ventilator am Donnerstag 27. September, 08:54
Aus der offenbarte-Geheimnisse Abteilung
Linux pfr schreibt "Wie Momo_102 schon im Bericht zum 2. Orbit-Tag versprochen hat, kommt hier der Bericht von der Keynote von Jon "maddog" Hall, Executive Director und Präsident von Linux International (nebenbei ist er auch noch "Director of Linux Evangelism, VA Linux Systems")

Da dieser Tag für mich nur ein Tagesausflug ist, muss ich schon um 05.45 Uhr aufstehen, damit ich nicht zu spät in Basel an der Orbit ankomme. Da probiere ich mich zuerst mal zu orientieren und finde heraus, dass der Gutschein, den ich für die Keynote von Jon in den Händen halte ein spezieller Eintritt für den parallel zur Orbit-Messe stattfindenden Business-Kongress ist. Ich habe damit kein Problem, nur dass die Tasche mit dem Info-Material, die man mir am Registration-Desk aushändigt, ein bisschen schwer ist (Spam auf toten Bämen halt)-- aber die Tasche ist gut!

Nach der Registrierung muss ich ja jetzt nur noch den Badge anheften und den richtigen Saal finden. Also stöbere ich mal in den Unterlagen und suche nach Hinweis-Schildern oder ähnlichem. Aber überall steht nur gerade das drauf, was auch im Online-Programm oder im gedruckten Programm steht: niergend ist der Raum angegeben, in dem die Keynote stattfinden wird. Zum Glück wissen die netten Damen am Registration-Desk weiter: Saal Montreal.

Bevor die Keynote startet, bleibt noch schnell Zeit, am Stand der LUGS vorbeizuschauen und dort einige andere Frühaufsteher zur Keynote abzuschleppen. Da wir uns beeilen und gerade noch füf Minuten vor dem Anfang da sind reicht es sogar noch für ein Gruppenphoto mit Jon.

Dann beginnt Jon mit der Keynote. Er spricht ein gut verständliches Englisch. Die erste Sache, die er behandelt, hat nicht viel mit Linux zu tun: er lädt alle Leute ein, heute abend mit ihm und einem alten DEC-Kollegen ein Bier trinken zu gehen.

Die Keynote selber trägt den Titel Making Money with Linux: The Master's Course und behandelt die Entwicklung des Linux-Marktes. Bevor Jon mit dem eigentlichen Thema loslegt, verweist er noch auf die Trademarks:

  • Unix ist Trademark von X/Open, Ltd.
  • Linux ist in vielen Ländern Trademark von Linus Torvalds (in der Schweiz von der LUGS)
  • Desinformation ist Trademark von Micro$oft
Linux ist vor allem geschützt worden, damit niemand anderes dies tut und uns damit Schwierigkeiten bereitet. Linus möchte aber, dass die Marke Linux in möglichst vielen Bereichen verwendet wird, nicht nur für Computer-Software, sondern auf für Waschmittel oder Autos.

Nach ein paar weiteren Bemerkungen zu Trademarks, Linux, Microsoft und Sex landet er beim eigentlichen Thema des Vortrags: Linux und Geld. Wenn man sich dafür ein bisschen interessiert, dann stellt man unweigerlich fest, dass viele Firmen versucht haben, mit Linux Geld zu verdienen und dann wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Daraus den Schluss zu ziehen, dass man mit Linux kein Geld verdienen kann, wäre allerdings falsch: 50% bis 70% der neu gegründeten Unternehmen in den USA verschwinden innerhalb von weniger als zwei Jahren wieder von der Bildfläche -- wegen verschiedener Gründe:

  • Zu wenig Venture-Kapital.
  • Falscher Umgang mit dem vorhandenen Kapital (teure Büros, Autos und Manager).
  • Der angepeilte Markt wandelt sich vom Nischen-Markt zu einem Mainstream-Markt.
  • Der Übergang von einer Börsen-Hause in eine -Baisse.

Den dritten Punkt, nämlich das Nischen- / Mainstream-Markt-Problem beleuchtet er eingehender. Die Strategie von kleinen Unternehmen ist es, Markt-Nischen zu besetzen, sehr dynamisch zu sein und grössere Unternehmen preislich zu unterbieten. Grosse Unternehmen können es sich oft nicht leisten, in allen Markt-Nischen präsent zu sein. Es gibt allerdings Gründe für grosse Unternehmen, auch in Nischen-Märkte einzutreten:

  • Wenn die vorhergesagten Gewinn die vorhergesagten Kosten fast übersteigen
  • Wenn ein wichtiger Mitbewerber in den Nischen-Markt einsteigt. (So geschehen 1988 mit den Datenbank-Anbietern und vor kurzem mit Dell vs. Compaq).

Bei so einem Markt-Eintritt haben grosse Unternehmen natürlich ganz andere Möglichkeiten als kleine: sie können bestehende Geschäftsverbindungen nutzen und den Markt-Eintritt mit anderen Geschäftsbereichen quersubventionieren. Ausserdem bringen sie meistens eine bekannte und grosse Marke mit, die auch im neuen Markt plaziert werden kann (zum Beispiel IBM oder HP bei Linux).

Die Konsequenzen dieser Markteintritte von zahlreichen grossen Unternehmen in den Linux-Markt ist, dass dieser bisherige Nischen-Markt nun genau gleich funktioniert wie der alte Markt für Betriebssysteme: Linux ist einfach ein weiteres Betriebssystem und lebt oder stirbt wegen den Leistungen und nicht wegen des Hypes. Die Leistungen eines Betriebssystems sind:

  • Geld sparen und Geld verdienen (Zeit ist Geld und Total Cost of Ownership).
  • Es erlaubt den Benutzern, im Wettbewerb überlegen zu sein.
Nicht nur der Markteintritt der grossen Unternehmen zeigt den Wechsel vom Nischen- zum Mainstream-Markt an, sondern auch zahlreiche andere Markt-Indikatoren:
  • Die Verkäufe von Linux-Servern steigen.
  • Die Zahl der Anwendungen für Linux steigt (von 1500 im November 2000 [Linux Journal] auf 2400 im Juli 2001 [IBM]).
  • Die Zahl der Linux-Beowulf Systeme steigt.
  • Die Zahl der Linux-Embedded Systeme steigt dramatisch.

Jon schliesst seinen Vortrag mit einer Zusammenfassung und Dankesworten. In der Zusammenfassung sagt Jon nochmals ganz deutlich, dass ein Linux-Unternehmen nicht anders funktioniert, als ein anderes Unternehmen auch. Die Dankesworte richten sich an die Miglieder von Linux International für die Unterstützung, an IBM für das ThinkPad und an die Linux-Community für die hart Arbeit und die Inspiration.

Ich fand den Vortrag toll, leider konnte am Abend nicht mit Jon ein Bier trinken gehen, aber vielleicht haben es ja Momo_102, Venti oder bit geschafft. Ich denke nicht, dass die Analyse von Jon für alle Länder gleichermassen zutrifft wie für die USA. Alleine schon der Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz ist ziemlich gross (aus Österreich höre ich eigentlich fast nichts zu Linux). In der Schweiz ist der Linux-Markt doch noch deutlich den Nischen-Märkten zuzuordnen (ausser dass IBM, HP etc. auch hier präsent sind). In Deutschland dagegen steht der Linux-Tag unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der Markt ist viel grösser und lebendiger, oder?"

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    Off-Topic? (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Thursday 27. September, 10:32 MET (#1)

    War Maddogs Rede Off-Topic? Der Titel verspricht "Making Money with Linux: The Master's Course", aber in Pfr's Zusammenfassung finde ich nichts dazu, ausser dass sich der Linux-Markt nicht stark vom normalen Software-Markt unterscheidet. Danke, aber auf solche nichtssagenden Reden kann die Welt verzichten!

    Dass zurzeit viele Informatik-Firmen scheitern, das wissen wir alle. Die Frage ist, wie man es besser macht?


    Re:Off-Topic? (Score:3, Interessant)
    Von pfr am Thursday 27. September, 11:06 MET (#2)
    (User #4 Info) http://www.math.ethz.ch/~pfrauenf/
    ...ausser dass sich der Linux-Markt nicht stark vom normalen Software-Markt unterscheidet.

    Bisher hies es aber immer, dass man mit Linux kein Geld machen könne, weil es anders ist als die andere Software. Genau das zu widerlegen war das Ziel von Maddogs Rede. Und das ist schon ziemlich Ontopic. Er sagt nälich einfach: macht das was ihr kennt und es klappt.
    --
    Kühe geben keine Milch, die Bauern nehmen sie ihnen weg!

    Vergleich Jon, RMS & Co. (Score:1)
    Von heimdall am Thursday 27. September, 12:08 MET (#3)
    (User #505 Info)
    ich weiss, man kann solche Leute schwer miteinander vergleichen, aber trotzdem kann ich dem Versuch nicht widerstehen:

    ich hab mir schon einige reden entweder persönlich (rms, alan cox) oder per zusammenfassung wie hier bei symlink gegeben.

    im gegensatz zu rms und unserem pistolenfreund, haben die reden von jon und ac (meiner meinung nach) etwas gemeinsames: sie sind jedesmal höchst interessant und regen zum nachdenken an.

    das ist gerade bei rms nicht der fall: seine argumente sind zwar schlagend und unglaublich clever gewählt, aber letztlich ist sein thema immer das gleiche: gnu u. fsf. das ist ok, macht aber seine reden im gegensatz zu denen von jon und ac relativ langweilig.

    wollte das mal loswerden.
    Re:Vergleich Jon, RMS & Co. (Score:1)
    Von cathena am Thursday 27. September, 13:18 MET (#4)
    (User #552 Info)
    AOL: Reden von ac und jon sind auch für Nicht-Open-Source-Anhänger und sogar teilweise für DAUs geeignet. Wenn jon in Form ist, vergisst er leider manchmal sein Konzept und wird OT, auch wenn das Interessantheit der Rede keinen Abbruch tut. ~cathena
    Re:Vergleich Jon, RMS & Co. (Score:2)
    Von pfr am Thursday 27. September, 13:31 MET (#5)
    (User #4 Info) http://www.math.ethz.ch/~pfrauenf/
    Wenn jon in Form ist, vergisst er leider manchmal sein Konzept und wird OT, auch wenn das Interessantheit der Rede keinen Abbruch tut.

    Dann war er wohl nicht besonders in Form: OT gab es ziemlich wenig, wenn auch einige Seitenhiebe nach Redmond nicht gefehlt haben. ;-)
    Natürlich bleibt der Massstab beim Geldverdienen mit Software unter anderem Windows. Aber man muss ja nicht mehr Verweise als nötig bringen. Manchmal haben da die Linuxer ein bisschen das Mass verloren. Bei Jon war das glücklicherweise nicht der Fall

    Ich mag zwar Windows nicht, aber Windows bashing mag ich noch weniger.
    --
    Kühe geben keine Milch, die Bauern nehmen sie ihnen weg!

    Danke Maddog! (Score:1)
    Von Kusli (markus@bluegap.ch) am Thursday 27. September, 14:42 MET (#6)
    (User #692 Info) http://www.bluegap.ch/
    Auch ich gehörte zu der leider enttäuschend kleinen gruppe von zuhörern der diskussion am nachmittag. Und schliesslich hatte ich auch noch das vergnügen mit Jon und vielen anderen ein, zwei... Ueli Bierli zu kippen.
    Ohne gross zur sache stellung zu nehmen möchte ich hier einfach anmerken, dass Maddog eine beeindruckende persönlichkeit ist, mit gutem humor, immer passenden beispielen und lebendiger argumentation. Hut ab vor so viel engagement, witz und sinn für gutes bier!
    Danke maddog!

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