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Open Source: Zwischen Bewegung und Psychose
Veröffentlicht durch Raffzahn am Mittwoch 23. Oktober, 19:44
Aus der grummel-schimpf Abteilung
Braindump chix schickte uns ein "Kleines Pamphlet wider die Selbstzerfleischung der Community", wie er es nannte...

"Kleines Pamphlet wider die Selbstzerfleischung der Community

Bill Gates hat wieder einen Furz gelassen, an dem er Millionen verdient? Das trifft Dich jetzt, was? Hast du auf www.weltverschwoerung.org gelesen, dass man mit der X-Box die Gedanken der Benutzer beeinflussen kann? Natürlich siehtst Du da gleich die Grundfesten der Demokratie erschüttert, das fragile Weltwirtschaftssystem nahe am einstürzen und Dein ganz persünliches Selbstwertgefühl in Frage gestellt.

Microsoft und Gates im besonderen sind böse- wie übrigens auch George Bush jr., Coca Cola und die Teletubbies; da beisst die Maus kein Faden ab. Es fordert Dich als Wächter über das Wahre und Gute geradezu heraus, Deine Stimme zu erheben und der Welt das Windows-Logo von den Augen zu reissen. Noch schnell Grossbuchstaben eingestellt und "WEHRET DEN ANFÄNGEN" in allen Foren dieser Welt gepostet, schon fühlt man sich ein bisschen besser.

Toll dabei ist, dass jetzt noch andere Wächter kommen und Deinen Kommentar kommentieren – was wiederum mit Kommentaren versehen wird, ja werden muss. Aus der Asche der Open Source Bewegung erhebt sich zum ersten mal so etwas wie eine Community, vereint in der Angst vor den Invasoren, sich gegenseitig darin bestärkend, dem Feind die Stirn bieten zu müssen. Interessant ist nur, dass man sich nicht über "Wir sind Nutzer Freier Software" definiert oder sich damit identifiziert, nein, man ist sich eigentlich nur darüber einig, dass der Antichrist in Redmond residiert. Was den Antichrist nun aber ausmacht, darüber kann man sich ja jetzt in aller Ruhe streiten.

"Das hat Hitler schon so gemacht", würde Herta Däubler-Gmelin nun sagen (*1), wenn man ihre Worte noch in Zeitungen abdrucken würde. Sobald ein bisschen Uneinigkeit herrscht, es der Führung an Integrationskraft fehlt, wird der BÖFEI personalisiert. Jetzt muss man ihm nur noch einen Angriff auf den virtualisierten Sender Gleiwitz unterschieben und der Kampf kann losgehen. "Gott mit uns" und auf nach Osten – also in diesem Fall Westen, wobei Gott und Tux austauschbar sind. Immerhin, ein "Prädikat: wertvoll" für die Vorgehensweise sei Dir sicher, das zeigt die Geschichte.

Natürlich kommt man mit buddistischer Friedlichkeit und Bescheidenheit nicht weit; sonst müsste der Dalai Lama nicht bei Flieges Rentner-Talk auftreten, sondern könnte von der Kanzel mit gottgegebenem Recht verkünden, Aids seine eine Strafe des Herrn, womit wir wieder bei Bill Gates wären.

Dank hoher Affinität (Raffzahn: der OSler?) zu ebenso schönen wie utopischen Weltentwürfen von Star Trek ist er der Borg, der entmenschte Mensch, das kollektive Bewusstsein. Immerhin ist das auch ein Hinweis darauf, dass .Net in Zukunft funktionieren wird. "Resistance is futile", spricht der Milliardenschwere und sieht sich einer klaren Front freiheitsliebender Technodemokraten gegenüber, die ihm das Lebenslicht ausblasen wollen. Und sie sagen das auch ganz offen, weil es jetzt einfach genug ist mit der eigenen Hilflosigkeit..

Schade um Open Source, schade um Freie Software, vor allem aber schade drum, dass man in verblendetem Hass seine Chancen nicht konstruktiv nutzt. Man hätte Windows doch einfach überflüssig machen können..."

(*1) Ich treib' mich gerade in Amiland rum und wurde schon zwei mal von Bekannten auf das Däubler-Gmelin Zitat angesprochen - leider nicht so wie die Verteidiger der deutsch-amerikanischen Freundschaft sich das denken... die Leute wollten von mir wissen, warum man denn die Dame mit dem unaussprechlichen Namen mundtot gemacht habe, wo sie doch recht hat, mit dem was sie sagte. Vieleicht habe ich aber auch nur die falschen Leute getroffen.

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    Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von razoredge (razoredge at gmx dot net) am Wednesday 23. October, 22:42 MEW (#1)
    (User #1045 Info)
    Hmm, interessant, jedoch einerseits zu pauschal, andererseits zu unreflektiert.

    Du scheinst Dir lediglich eine Seite - naemlich die der Endnutzer oder besser gesagt - oftmals Halbwissenden (wobei ich keinem reinen Endnutzer Halbwissen unterstellen will) angeschaut zu haben.
    Das, was Du hier wiedergibst, sehe ich nur allzu oft auf heise oder aehnlich kompetenten Foren beziehungsweise Newsgroups.

    Der feste Kern der Opensourceler, die, denen ich Ahnung von der Materie und den Hintergruenden freier Software unterstelle, aeussern sich naemlich nicht so, sondern haben eine gaenzlich andere Einstellung dazu. Nicht den Teufel in Gates bzw. Windows zu suchen, sondern die Ambition etwas besseres zu machen - sei es freie Software entwickeln, Dokumentationen und aehnliches zu schreiben, Bugreports zu erstellen oder sich anders, z.B. politisch oder gesellschaftlich zu engagieren.

    Das ist meines Erachtens diese gesuchte 'echte' Community, die Du wohl zu charakterisieren versuchst, Leute die sich mit den Hintergruenden auseinandersetzen und/oder ein wenig mehr nachdenken.

    In diesem Sinne - suche noch einmal nach der Community ;-) und nicht nach einer Masse, die in Ihrer Kurzsichtigkeit Nonsens verbreitet.

    gruss
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2)
    Von kuckuck am Thursday 24. October, 07:18 MEW (#2)
    (User #818 Info)
    Eine wirklich gute Antwort! Ich z.Bsp. arbeite und entwickle mit Open Source weil es besser ist, nicht weil ich Bill Gates nicht mag. Das zweite hat mit dem ersten nix zu tun, die die sich am meisten aufregen arbeiten meistens noch stark mit Windows. Ich sehe das jede woche am Basler-Hock, Leute welche nur Open Source benutzen ist der Rest egal, wiso sollten sie sich über Löcher in der Windows Security aufregen, wenn sie davon doch nicht betroffen sind. Das kann man auf viele bereiche ausdehnen... Einen Tip an den Autor des tollen '?????', ich meine deine Art mit Worten zu spielen, die Kompetente ausdrucksweise ist amüsant, REICHT ABER NICHT, INFORMIER DICH BESSER!
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von Ventilator (ventilator auf parodia punkt zee haa) am Thursday 24. October, 08:10 MEW (#4)
    (User #22 Info) http://www.mp3.com/bri
    Schrei nicht so!

    Ausserdem, was kümmerts, wenn Microsoft (deren CEO übrigens schon seit längerem nicht mehr Bill Gates, sondern Steve Ballmer ist) in Australien keine X-Boxen mehr verkaufen will? Sollen sie doch machen.

    Wo da der Zusammenhang mit Open Source sein soll versteh ich auch nicht recht. Meine Linusen und FreeBSDsen laufen deswegen gemütlich weiter.
    --
    Den Symlink-Autoren bei der Arbeit zuhören? MP3 hier
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von Aurelio am Thursday 24. October, 07:56 MEW (#3)
    (User #859 Info)
    Razoredge, einverstanden.

    Blinde Kritik an böse Welt & Co. bringt nicht viel ausser sinnlose und kräftezehrende Konflikte, deren Energie besser eingesetzt werden könnte. Wichtig ist einfach, dass die Rahmenbedingungen existieren, um Open Source zu ermöglichen, also die Freiheit zur Wahl, und auch diese wird leider mit gewissen neuen Technologien - ich spreche hier TCPA an - in Frage gestellt.

    Wenn einer mit Windows froh und glücklich ist - soll er weiterhin damit arbeiten. Wenn er es aber nicht ist, muss er die Freiheit haben, Alternativen zu wählen, und zumindest wissen, was es an anderen Möglichkeiten gibt.

    Bezüglich der Frage, wie man die Energien besser einsetzen könnte: Ich möchte hier an die bereits erwähnte Geschichte des 3D-Programms Blender erinnern (Artikel in Symlink). Das Programm war Closed Source und grösstenteils Public Domain, und der Hersteller "Not a Number" ging (deshalb?) Konkurs. Blender-Fans aus aller Welt kratzten 100'000 EUR zusammen und konnten den Quellcode von den Private Equity-Partnern abkaufen, grossenteils mit Beiträgen von 50 EUR pro Person. Andere tragen nun ihren Teil durch Weiterprogrammierung bei, wieder andere sorgen dafür, dass die 3D-Welt weiss, dass es Blender gibt und was es leistet. Das ist konstruktives Engagement zu Gunsten von Open Source!

    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2, Tiefsinnig)
    Von razoredge (razoredge at gmx dot net) am Thursday 24. October, 08:21 MEW (#5)
    (User #1045 Info)
    die Freiheit zur Wahl, und auch diese wird leider mit gewissen neuen Technologien - ich spreche hier TCPA an - in Frage gestellt.

    Wir haben die Moeglichkeit durch Boykott, Aufklaerung und Auseinandersetzung mit dieser wie auch alternativen Loesungen, solche Dinge massgeblich zu veraendern. Wenn wir uns selbst entmuendigen lassen und nichts dagegen tun, so haben wir es nicht besser verdient. Es gibt einige sehr gute Projekte, die versuchen, offene Hardwarespezifikationen zu erstellen - leider faellt mir gerade kein Link ein -, sodass uns dort schon eine Alternative serviert wird, an der wir teilhaben koennen. Aber das wird jetzt sehr OT ;-).

    Wenn einer mit Windows froh und glücklich ist - soll er weiterhin damit arbeiten.

    Volle Zustimmung. Ich denke nicht, dass ich oder jemand anderes durch 'Missionierung' und Bevormundung viel erreichen kann. Die Leute muessen selber entscheiden, was ihrer Meinung nach richtig oder falsch, gut oder schlecht fuer sie ist. Wenn man sie bevormundet, ist man keinen deut besser, als diejenigen, die man zuvor so kritisiert hat. Ich kann lediglich Hilfe anbieten, sofern die Leute ihren Horizont erweitern wollen, sie aber keinesfalls dazu noetigen, sich zu veraendern - die Reaktion darauf waere wohl Trotz und eine hoehere Engstirnigkeit.

    gruss
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2, Tiefsinnig)
    Von Seegras am Thursday 24. October, 08:49 MEW (#6)
    (User #30 Info) http://www.discordia.ch
    Wenn einer mit Windows froh und glücklich ist - soll er weiterhin damit arbeiten.

    Volle Zustimmung. Ich denke nicht, dass ich oder jemand anderes durch 'Missionierung' und Bevormundung viel erreichen kann.

    Was IMHO nicht der Punkt ist. Aber solange Leute sich gezwungen fühlen Windows benutzen zu müssen (weil alle anderen es haben, weil sie sonst nicht auf dem Firmen-Mailserver zugreifen können, weil sonst die DRM-geschützten Word-Dokumente unlesbar sind etc.), solange ist definitiv etwas faul mit der "Freiheit zur Wahl".
    --
    "The more prohibitions there are, The poorer the people will be" -- Lao Tse

    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2, Tiefsinnig)
    Von razoredge (razoredge at gmx dot net) am Thursday 24. October, 09:10 MEW (#7)
    (User #1045 Info)
    Aber solange Leute sich gezwungen fühlen Windows benutzen zu müssen [...] weil sie sonst nicht auf dem Firmen-Mailserver zugreifen können [...]

    In jedem Beruf hat man gewisse Einschraenkungen, wie auch in dem privaten Bereich. Diese legt man sich selbst auf, indem man seinen Beruf und seine privaten Praeferenzen waehlt und setzt. Man hat auch hier die Moeglichkeit, etwas zu veraendern oder es zumindest zu versuchen (sei es durch Kuendigung oder einen Brief an die GL, etc.), wenn sie einem nicht passen, oder? Es bleibt einem immer die Freiheit zu waehlen - mit den Einschraenkungen, die die Wahl, dass man sich in die Gesellschaft integriert (hat), mit sich bringt. Aber auch dies hat man selbst entschieden.

    gruss
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2)
    Von P2501 am Thursday 24. October, 12:45 MEW (#13)
    (User #31 Info) http://www.p2501.ch/

    Naja, ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht. Die Zeiten, in denen ein Informatiker sich seinen Arbeitgeber aussuchen konnte, sind vorbei. Und zwar schon eine ganze Weile.


    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von razoredge (razoredge at gmx dot net) am Thursday 24. October, 14:21 MEW (#16)
    (User #1045 Info)
    Etwas gegenteiliges behauptete ich ja auch nicht.
    Ich sagte nicht, dass es einfach ist, einen Job zu finden, sondern lediglich, dass man die Moeglichkeit hat, Alternativen zu waehlen und nutzen (welcher Art auch immer).

    gruss
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2)
    Von chix am Thursday 24. October, 09:33 MEW (#9)
    (User #516 Info)
    An sich steht es dem Verfasser nicht zu, sich zu seiner Intention zu äussern; das kann er im text ja schon tun. da hier aber inhalt über etikette gestellt wird, erlaube ich mir dies trotzdem.

    es liegt mir fern, die OSS-community auf "ich hasse microsoft"-aussagen zu reduzieren, was das wort "pamphlet" ja schon nahe legt. ich bin - und damit hoffe ich niemanden zu beleidigen - genau eurer meinung. es geht darum, sich über die nutzung von Freier Software zu definieren und nicht über die ablehnung anderer. nur würde das keiner lesen, geschweige denn kommentieren.

    so wir denn darin einig gehen, ist die frage berechtigt, weshalb es überhaupt sowas braucht. wenn die "halbwissen"-endnutzer-DAUs alle auf heise schreiben, was hat das denn hier zu suchen?

    der grund ist einfach: das stimmt nicht. die gestrige australien-diskussion zeigt nahezu paranoid-schizophrene züge, wenn es um MS geht. boykottieren, hassen, töten, sind meiner bescheidenen meinung nach nicht gerade konstruktive ansätze, mit der problematik umzugehen. da ergeht man sich dann in aufregung darob ein kommentar mit +3 punkten versehen wurde, man selbst es aber nie über 2 geschafft hat, das einem aber auch egal sei, weil man ja sowieso nichts auf moderation gebe, anstatt den fanatisierten massen den spiegel ihrer eigenen erbärmlichkeit vor augen zu halten.

    "die community" habe ich bis anhin schlicht nicht gefunden, weil sie sich eben nicht in der masse der freischwimmenden mitläufer versteckt, sondern weil es sie nicht gibt. es herrscht keine einigkeit über visionen und strategien, über den umgang mit monopolen und die einleitung von taktischen massnahmen. ohne identifikation und gemeinsame überzeugung ist keine bewegung zu machen. stattdessen streitet man sich über läppische begriffsdefinitionen und begründet damit die aufspaltung in dogmatisierte splittergruppen.

    geben wir es zu: nur weil wir alle Freie Software nutzen, stehen wir uns nicht näher als die maori und die yanomami-indianer. ich nutze sie, weil ich der proprietären konkurrenz gegenüber dadurch qualitäts- und kostenvorteile realisieren kann. ja, rein kommerzielle absicht; keine überzeugungstat. man darf mich auch hassen.

    daher plädiere ich dafür, dass sich die open source "community", also die nutzer, ent-ideologisiert und dazu steht, dass sie keine rezepte gegen die mit marketingmillionen ausgestatteten multis hat - ausser des nackten codes. dann und nur dann ist OSS für diejenigen nicht mehr attraktiv, die ihre eigenen minderwertigkeitsgefühle im kollektiv abbauen wollen.

    vielen dank für eure geduld

    chix

    ach, noch was: danke für deine grossbuchstaben, kuckuck.

    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von razoredge (razoredge at gmx dot net) am Thursday 24. October, 10:19 MEW (#10)
    (User #1045 Info)
    wenn die "halbwissen"-endnutzer-DAUs alle auf heise schreiben, was hat das denn hier zu suchen?

    Das war leiglich ein Beispiel, da ich denke, dass das Niveau hier relativ hoch ist (wenn auch nicht immer ;-).

    wenn es um MS geht [...] nicht gerade konstruktive ansätze, mit der problematik umzugehen
    Richtig, auch beim Rest des Absatzes muss ich zustimmen, obwohl ich an den Kommentaren zu dem erwaehnten Artikel recht schnell das Interesse verlor und somit nicht weiterverfolgt habe.

    "die community" habe ich bis anhin schlicht nicht gefunden, weil sie sich eben nicht in der masse der freischwimmenden mitläufer versteckt, sondern weil es sie nicht gibt.

    Ich denke, wir beide definieren hier Community anders. Wie auch Kuckuck schon erwaehnte, gibt es eine soche Community durchaus, doch ist sie nicht offensichtlich, da nicht organisiert. Du findest Leute dieser Community auf sourceforge oder savannah, Entwickler, die in Ihrer Freizeit etwas fuer Opensource tun, in UUGS und LUGS, usw. .

    es herrscht keine einigkeit über visionen und strategien, über den umgang mit monopolen und die einleitung von taktischen massnahmen. ohne identifikation und gemeinsame überzeugung ist keine bewegung zu machen.

    Moment, reden wir hier ueber eine Communtiy, die dadurch definiert wird, dass alle etwas gemeinsam haben - naemlich Opensource zu machen, zu leben, zu was auch immer, oder ueber eine Bewegung, die etwas aktiv 'umstuerzen' will? Ich definiere die Community wie Du uber freie Software, jedoch in erster Linie ohne den Hintergedanken, etwas willentlich zu stuerzen oder in einem solchen Rahmen zu veraendern.

    geben wir es zu: nur weil wir alle Freie Software nutzen, stehen wir uns nicht näher als die maori und die yanomami-indianer.

    Da gibt es nichts zuzugeben, da das niemand behauptet hat, oder?

    [...] dass sich die open source "community", also die nutzer, ent-ideologisiert und dazu steht, dass sie keine rezepte gegen die mit marketingmillionen ausgestatteten multis hat

    Wer hat behauptet, dass es Rezepte gibt? ich benutze OSS aufgrund einer gewissen Ideologie, auch Kostenvorteilen und groesserer Flexibilitaet gegenueber proprietaerem, geschlossenem Code. Was nicht heisst, dass ich letzteren verdamme.

    dann und nur dann ist OSS für diejenigen nicht mehr attraktiv, die ihre eigenen minderwertigkeitsgefühle im kollektiv abbauen wollen.

    Dieses Kollektiv hat meiner Meinung nach nichts mit dem eigentlichen Sinn und Hintergrund von OSS zu tun - wie ich oben auch schon erwaehnte.

    vielen dank für eure geduld
    dito :-)

    gruss
    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:2, Interessant)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Thursday 24. October, 10:39 MEW (#11)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    wenn es um MS geht. boykottieren, hassen, töten

    Kurze Randbemerkung aus der Verhaltensbiologie: Hass (und der Wunsch nach Boykott bis Toeten) ist die normale tierische Reaktion auf sich angegriffen fuehlen. Wenn MS nicht weitherum gehasst werden will, dann sollen sie keine "angegriffen" Gefuehle erzeugen und weitherum verbreiten. Aber das passt ja nicht zu der "maximaler Profit egal wer darunter leider" Ideologie an die MS (und einige andere Firmen) glauben.

    "die community" habe ich bis anhin schlicht nicht gefunden, .. , sondern weil es sie nicht ginbt. .. keine einigkeit über visionen und strategien, über den umgang mit monopolen

    Uebersetzung: Du hast die Community nicht gefunden, weil du nicht mal weisst woran du sie erkennen wuerdest.

    Die reale Community definiert sich nicht ueber "angriffe auf Microsoft" und somit auch nicht ueber "umgang mit monopolen" oder eine "Vision" dafuer. Du fokusierst, wie der Autor von dem Pamphlet, zu sehr auf die Schwaetzer und deren Mitlaeufer, statt auf die bedeutenden Akteure im Hintergrund.
    [x] du bist oberflaechlich.

    Die reale Community besteht aus a) den Leuten die die Software schreiben (fuer sich, ihre Kollegen, oder um die Welt zu begluecken), und b) denen die die Software verbreiten indem sie Leute beim Umstieg helfen (selbige Gruende). Beide dieser Gruppen existieren beweisbar.

    stattdessen streitet man sich über läppische begriffsdefinitionen und begründet damit die aufspaltung in dogmatisierte splittergruppen.

    Vielleicht solltest du etwas weniger Propaganda inhalieren. Lerne den Schwaetzern zu misstrauen, geh mal in die Tiefe, und such mal nach den Leuten die was produzieren/anrichten.

    ich nutze sie, weil ich der proprietären konkurrenz gegenüber dadurch qualitäts- und kostenvorteile realisieren kann .. man darf mich auch hassen.

    Ich hasse dich nicht (du bist keine Gefahr). Aber ich werf dir Ego-Bezogenheit vor, wenn du von deinen billigen Motiven auf andere ihre Motive schliesst. Und das obwohl die "anderen" 10-30 Stunden pro Woche Zeit opfern um open source vorwaertszubringen. Also sollte es auch dir offensichtlich sein, dass diese Leute andere Motive haben muessen asl du hast.

    - dino, Gruendungsmitglied LUGS und regelmaessiger Hilfeleister in deren Maillisten, sowie Autor von 3 open source Projekten
    --
    hardware runs the world, software controls the hardware,
    code generates the software, have you coded today

    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von chix am Thursday 24. October, 14:21 MEW (#17)
    (User #516 Info)
    heil dir, dino. ich werde deinen monitor nicht weiter mit meinen unqualifizierten kommentaren beschmutzen. nur dieses noch: ganz offenbar hast du mich nicht verstanden.

    Du hast die Community nicht gefunden, weil du nicht mal weisst woran du sie erkennen wuerdest.

    natürlich verstehe ich, dass du jetzt persönlich werden must. schliesslich habe ich mir erlaubt die leute zu kritisieren, die bereits auf deiner abschussliste stehen, ohne deine argumente zu benutzen. was du als oberflächlich bezeichnest, könnte man mit ein wenig wohlwollen auch als meta-perspektive bezeichnen. ich akzeptiere nämlich nicht einfach, dass jemand OS-code produziert, sondern versuche, die zusammenhänge zu erkennen. im übrigen kannst du mit diesen worten gleich beide erreichen, weil ich der autor bin.

    trotz gift und galle muss ich dir in einem punkt recht geben: die produzenten von OSS sind wichtig und meinetwegen sind sie die community. ich habe mir daher erlaubt anzumerken, dass die community nur eines hat: den nackten code. da liegen wir doch nahe beeinander.

    ich hasse dich nicht (du bist keine Gefahr). Aber ich werf dir Ego-Bezogenheit vor, wenn du von deinen billigen Motiven auf andere ihre Motive schliesst.

    autsch! kategorienfehler, lieber dino. das habe ich gar nicht getan. ich habe nur versucht zu sagen, dass es eine neue definition von community braucht zu der du - wie bereits lobend erwähnt - einen guten teil beigetragen hast. ich bin dabei nicht wichtig. und gefährlich schon gar nicht. ich habe noch nicht mal was dazu zu sagen.

    - chix, einfach nur chix

    Re:Position nicht verallgemeinbar (Score:1)
    Von yasa am Friday 25. October, 00:59 MEW (#19)
    (User #254 Info)
    > Du scheinst Dir lediglich eine Seite - naemlich
    > die der Endnutzer oder besser gesagt - oftmals
    > Halbwissenden (wobei ich keinem reinen Endnutzer
    > Halbwissen unterstellen will) angeschaut zu haben.
    > Das, was Du hier wiedergibst, sehe ich nur allzu
    > oft auf heise oder aehnlich kompetenten Foren
    > beziehungsweise Newsgroups.

    Das ganze ist wohl nicht immer ganz ernst zu nehmen! Wirklich schade finde ich, dass man auf wirkliche relevante Anfragen oder Bemerkungen keine Antworten, oder Kritiken bekommt. Man muss praktisch schon rumtrollen (gelungene Trolls die um einen Kern Wahrheit gewickelt sind, finde ich allerdings sehr amüsant), um überhaupt ein Feedback zu bekommen. Das ganze nennt sich dann Aufmerksamskeit-Journalismus.

    - Yasa

    PS: Ich will keine Diskussion über Heise, sondern lieber eine Antwort bezüglich der Frage zu Gegen-Lobbyies im Urheberrechtsabgabenartikel.


    Allgemeine Frage zum Hass auf den Schwarzen Mann! (Score:1)
    Von gurix (mgraf@hilogix.com) am Thursday 24. October, 09:20 MEW (#8)
    (User #664 Info) http://it.iframe.ch
    Bei der ganzen Anklagerei, wer nun was falsch macht, wer übertriebene Propaganda betreibt um damit Monopolisten das Licht auszuhauchen, ist mir eine Ethische Frage aufgekommen.

    Nehmen wir an du seist in dieser doch priviligierten Position des Monopolisten und hättest die Menschheit in deiner Hand (Ich will dabei nicht behaupten, dass dies auf Bill Gates zutrifft,aber es wird allzu oft so zitiert).

    Würdest du diese Macht nicht Missbrauchen?

    Bei dieser Frage gibt es nur eines zu beachten: sei Ehrlich, ich kann sie für mich nicht beantworten!
    http://it.iframe.ch
    Re:Allgemeine Frage zum Hass auf den Schwarzen Man (Score:1)
    Von apple am Thursday 24. October, 15:37 MEW (#18)
    (User #817 Info)
    wie war das doch mit dem dunklen Herrscher: one ring to rule them all und sie wollten ihn alle nicht haben - weil sie wußten, wie gefährlich es ist...
    Re:Allgemeine Frage zum Hass auf den Schwarzen Man (Score:1)
    Von sheimers (stefan.heimers@kosta.ch) am Sunday 03. November, 14:27 MEW (#20)
    (User #255 Info) http://www.heimers.ch/
    > Nehmen wir an du seist in dieser doch
    > priviligierten Position des Monopolisten und
    > hättest die Menschheit in deiner Hand

    Die Frage stellt sich gar nicht. An so eine Position kommt man nicht einfach zufällig und überlegt sich dann was man damit machen könnte. Nein, so eine Position erkämpft man sich mit dem Ziel vor Augen, was man später damit machen will.

    Gruss,
      Stefan
    Allen reden über das Wetter ... (Score:1)
    Von alba7 (alexander.bartolich@gmx.at) am Thursday 24. October, 12:15 MEW (#12)
    (User #237 Info) http://fortune-mod-fvl.sourceforge.net/
    ... aber kein tut was dagegen!

    Und ich sage das auch ganz offen, weil es jetzt einfach genug ist mit der eigenen Hilflosigkeit..

    Schade um offene Cabrios, schade um Freibäder, vor allem aber schade drum, dass man in verblendetem Hass seine Chancen nicht konstruktiv nutzt. Man hätte das Wetter doch einfach überflüssig machen können...

    --
    Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.

    Re:Allen reden über das Wetter ... (Score:1)
    Von gurix (mgraf@hilogix.com) am Thursday 24. October, 13:17 MEW (#14)
    (User #664 Info) http://it.iframe.ch
    ... und müssen unterstehen oder gehen einen Kaffe Trinken! Davon profitiert die Wirtschaft. Wiso sollen wir nicht auch von Microsoft nutzen ziehen? Wenn ich einen Linuxmailserver 3 Jahre lang ohne probleme bei einem Kunden am laufen habe, verdiene ich weniger als wenn ich immer wieder einen Exchangeserver patchen und reseten muss. Man kann sogar soweit gehen, dass man sagen kann, es ist profitabler Windows einzusetzen als ein Linux gerät. Oder ist diese Denkweise Falsch?
    http://it.iframe.ch
    Re:Allen reden über das Wetter ... (Score:1)
    Von Raffzahn am Thursday 24. October, 13:50 MEW (#15)
    (User #345 Info) http://www.vcfe.org/
    Wenn ich einen Linuxmailserver 3 Jahre lang ohne Probleme bei einem Kunden am laufen habe, verdiene ich weniger als wenn ich immer wieder einen Exchangeserver patchen und reseten muss. [...] Oder ist diese Denkweise Falsch?

    Falsch - so wie ich die Sache sehe verdient man am Linuxserver etwa gleich viel, vieleicht sogar eine Idee mehr. In Beiden Faellen wird wohl ein Wartungsvertrag mit festen Zahlungen abgeschlossen, die im Preis vergleichbar sind. Beim Linux-Server wird man aber (hoffentlich) seltener antreten muessen, oder wenn dann schneller fertig sein (auch hoffentlich). Das ergibt dann unterm strich mehr Geld in der Tasche. Wobei, so wie ich die Sache sehe, die Fehlerrate bei OSS auch nicht geringer ist als bei MS. Rein in die Verfuegbarkeit und Qualitaet der Patche hab ich ein hoeheres Vertrauen.

    Der anschaffungspeis selbst spielt in so einem Scenario eh fast keine Rolle. Selbst beim Desktopeinsatz ist das den restlichen Betreuungskosten untergeordnet.

    Gruss
    H.


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